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Unwetter in Sachsen: Feuerwehren im Einsatz

Ein Feuerwehrfahrzeug ist mit Blaulicht auf Einsatzfahrt. / Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild
Ein Feuerwehrfahrzeug ist mit Blaulicht auf Einsatzfahrt. / Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/ZB/Symbolbild

Das Unwetter hat den Freistaat Sachsen an diesem Wochenende nicht so schwer getroffen, wie zunächst befürchtet. Trotzdem mussten die Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausrücken, wie die Rettungsleitstellen am Sonntag mitteilten. Schwertpunkte waren dabei der Landkreis Zwickau und der Vogtlandkreis. Dort habe es alleine am Samstag insgesamt 150 witterungsbedingte Einsätze gegeben, wie die zuständige Feuerwehr-Regionalleitstelle auf Anfrage mitteilte.

Dabei wurden die Einsatzkräfte hauptsächlich wegen vollgelaufener Keller, überfluteter Straßen und vereinzelt auch umgestürzter Bäume alarmiert. In Crimmitschau schlug ein Blitz in ein Einfamilienhaus ein. Eine 59-Jährige wurde dabei leicht verletzt. Mehrere Sturzfluten nach Starkregen hatten die Feuerwehr in Colditz (Landkreis Leipzig) am Samstagabend in Atem gehalten. Dutzende Keller waren vollgelaufen und Grundstücke überspült worden. Die Keller im Ortsteil Podelwitz seien derzeit unbewohnbar, auch der Strom musste in einigen Haushalten abgestellt werden, sagte Stadtwehrleiter Steffen Schmidt am Sonntag.

Am Samstag wurden in den Landkreisen Bautzen und Görlitz insgesamt 16 Unwettereinsätze registriert. Die Feuerwehr musste dabei vor allem Straßen vom Schlamm befreien. Größere Einsätze oder Schäden gab es nach Angaben der Polizeidirektionen Leipzig und Chemnitz nicht. Die meisten Niederschläge fielen nach einer Übersicht des Deutschen Wetterdienstes (DWD) binnen 24 Stunden in Ostritz in der Oberlausitz (43,3 Liter pro Quadratmeter) und Lichtentanne im Landkreis Zwickau mit 38 Litern pro Quadratmeter.

Starkregenereignisse mit lokalen Überflutungen wie an diesem Wochenende werden nach Ansicht des sächsischen Umweltministers Wolfram Günther künftig häufiger auftreten. «Das ist eine unmittelbare Folge des Klimawandels», sagte der Grünen-Politiker am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Günther hatte sich am Sonntag in Colditz (Landkreis Leipzig) ein Bild von den Schäden durch das Unwetter gemacht.

Wichtig sei es, die Menschen rechtzeitig vorzuwarnen, damit sie wichtige Dinge aus dem Keller sichern könnten, erläuterte Günther. Zudem sollten mehr Wasserrückhalteflächen geschaffen werden. «Wir sollten der Landschaft eine Chance geben, das Wasser besser aufzunehmen.» Außerdem könnten Heckenstrukturen an Handlage Erdrutsche aufhalten.

Die Menschen in Sachsen mussten sich aber auf weitere Gewitter und Starkregen bis in die Nacht zum Montag einstellen. Am Sonntag könnten örtlich bei Gewittern mit Starkregen Niederschlagsmengen um 30 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit fallen, teilte der DWD in Offenbach am Sonntag mit. Örtlich könnten es in kurzer Zeit bei Unwettern auch bis zu 40 Liter werden. Im Laufe der Nacht zum Montag lässt die Gewitteraktivität allmählich nach, und es tritt eine Wetterberuhigung ein.

Wegen Dauerregens und angekündigter Gewitter bestand für einige Teile Sachsens am Sonntag die Gefahr lokaler Sturzfluten und kleinräumiger Hochwasser. Mit dem Starkregen kann es vor allem in kleinen Gewässern zu einem erneuten Anstieg der Wasserführung kommen, wie das Landeshochwasserzentrum am Sonntag mitteilte. Eine überregionale Hochwassergefahr bestehe aber nicht. Aktuell lägen die Wasserstände an allen Hochwassermeldepegeln unterhalb der Hochwassermeldegrenzen, hieß es am Sonntagmittag.

Für den sächsischen Abschnitt der Elbe sei von Mittwoch an ein Ansteigen der Wasserstände unterhalb der Richtwerte der Alarmstufe 1 zu erwarten. Grund sei der Anstieg der Elbe in Tschechien.

Das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) appellierte angesichts der Prognose dringlich an die Bevölkerung, im Falle von Hochwasser und Überflutungen auf die eigene Sicherheit zu achten. Das heißt: sich von Fließgewässern fernhalten, bei Starkregen mit Wassereinbruch nicht in Keller, Tiefgaragen und Unterführungen gehen oder fahren sowie überflutete Bereiche weder zu Fuß noch mit dem Fahrzeug durchqueren.

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