Das Theater Plauen-Zwickau will in der kommenden Spielzeit die anstehenden Wahlen thematisieren und plant unter den 18 Premieren auch politische Beiträge. «Unsere Welt befindet sich in der Veränderung. Wir wollen zeigen, was Macht ist und was passiert, wenn man sie missbraucht», sagte Chefdramaturgin Christina Schmidt am Donnerstag bei der Vorstellung des Spielplans 2024/2025. Er steht unter dem Motto «WAS MACHT MACHT». In drei ostdeutschen Bundesländern wird zu Beginn der neuen Spielzeit gewählt, darunter auch in Sachsen.
Die Schauspielpremieren sollen am 21. September im Vogtlandtheater in Plauen mit Shakespeares Historiendrama «Richard III.» starten. «Das Stück über die Epoche der Rosenkriege und die jahrzehntelangen Kämpfe passt wie die Faust aufs Auge», sagte Generalintendant Dirk Löschner. «Es zeigt, was Macht ist, was sie wert ist und ob man es schaffen kann, sich von ihr fernzuhalten.»
Zwei neue Produktionen seien jeweils nur für eine Stadt des Theaterverbundes gedacht. Für Zwickau ist im dortigen Automobilmuseum ein Theaterprojekt geplant: Mit der Uraufführung «Zurück in die Zukunft - Der Fall der vier Ringe» (7. September) soll der dortige Fahrzeugbau Thema werden.
In Plauen wiederum ist am 9. November ein Schauspiel unter dem Arbeitstitel «Die Vogtlandrevue» vorgesehen. «Dabei geht es um eine kritische, aber liebevolle Betrachtung des Vogtlandes», sagte Löschner. Beide Stücke seien Teil eines städteübergreifenden Theaterprojektes zu Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas.
«EUdaimonía - Ein utopisches Versprechen von Glückseligkeit» als Auftragswerk von Tamó Gvenetadze sei ebenfalls als Beitrag zum Kulturhauptstadtjahr zu sehen. Hier steht die Macht der Verführung im Vordergrund. «Es zeigt, wie ein Heilsversprechen das ganze Leben verändern kann», sagte Löschner. Auch das Musical «Anatevka» setze sich mit dem Thema Macht auseinander. «Es findet auf der Bühne ein Pogrom statt, aus einer Alltagssituation heraus.»
Das Ballett stelle ebenfalls die Frage «WAS MACHT MACHT», sagte Ballettdirektor Sergei Vanaev: «Politische Macht kann verschiedene Formen annehmen, auch fast unsichtbar sein und betrifft alles, was Menschen manipuliert.» In der Ballett-Premiere «Der Nussknacker» von Peter Tschaikowski soll es genau darum gehen. «Gleichzeitig wird es immer noch ein Märchen sein, mit fantastischer Musik und pompösem Bühnenbild», sagte Vanaev.
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