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Wintersportorte wollen ganzjährig punkten - neue Angebote

Der Hang ist trotz nebliger Sichtverhältnisse von Skifahrern sehr gut besucht. / Foto: Michael Reichel/dpa
Der Hang ist trotz nebliger Sichtverhältnisse von Skifahrern sehr gut besucht. / Foto: Michael Reichel/dpa

Egal, ob Schnee, Regen oder Trockenheit: In Zeiten des vom Menschen verursachten Klimawandels wollen die sächsischen Wintersportorte auf Ganzjahresangebote umrüsten. Die richten sich vor allem an Familien.

Eine Murmelbahn für Kinder, eine Indoor-Erlebniswelt oder mehr Mountainbikes: Sachsens Wintersportorte planen weitere Investitionen und wollen unabhängiger vom Wetter bei Touristen punkten. Weil die Schneesicherheit in Mittelgebirgsregionen abnimmt, brauche es noch mehr Angebote für jede Jahreszeit, heißt es dazu aus dem Tourismusministerium in Dresden. Diese sollen sich vor allem an Familien mit Kindern richten. Die 7,2 Millionen Euro aus dem aktuellen Programm «Ganzjahrestourismus» seien voll ausgeschöpft.

«Der Schwerpunkt der bisherigen Bewilligungen liegt auf den Wintertourismusgebieten im Erzgebirge und im Vogtland», so das Ministerium. Es gehe um touristische Angebote, unabhängig von Schnee - egal ob natürlich oder aus der Schneekanone. Bewilligt wurden auch Vorhaben in den Landkreisen Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Mittelsachsen, Nordsachsen und Bautzen. «Auch hier geht es um aktivtouristische Angebote, die möglichst ganzjährig genutzt werden können», erklärt eine Sprecherin. Tourismusministerin Barbara Klepsch (CDU) will diese Woche mehrere Förderbescheide übergeben.

In Eibenstock (Erzgebirgskreis) überreichte sie am Dienstagmorgen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) 427.500 Euro an ein dortiges Hotel für eine Indoor-Spiel-Erlebniswelt für Familien. Sie soll dem Ministerium zufolge als Schlechtwettervariante und in schneearmen Wintermonaten als neues Highlight für Einheimische und Touristen gleichermaßen zur Verfügung stehen.

Die Stadt Eibenstock habe sich als staatlich anerkannter Erholungsort für Familienurlauber und Aktivtouristen einen besonderen Namen gemacht, sagte Kretschmer laut einer Mitteilung am Dienstag. «Eibenstock zeichnet sich seit vielen Jahren dadurch aus, das touristische Angebot vor Ort konsequent auszubauen und den Gästen ganzjährig attraktive Urlaubsaktivitäten anzubieten».

Über gut 730 000 Euro freut sich der Wintersportort Schöneck im Vogtland. Davon werde ein barrierefreier Kinderwanderweg mit Murmelbahn gebaut, sagte Geschäftsführerin Jennifer Braun von der Betreibergesellschaft der dortigen Bike- und Skiwelt. Außerdem sei ein Erlebnisareal mit Tubingbahn geplant. «Das sind zwei überdimensionale Rutschen, von denen Kinder und Erwachsene in eine Art Luftkissen springen.» Eröffnung soll noch dieses Jahr sein. Der Förderbescheid soll am Mittwoch übergeben werden.

Zudem erhält in Oberwiesenthal (Erzgebirgskreis) die LGO Liftgesellschaft 282 000 Euro für den Ausbau eines sogenannten Jump & Slide-Parks. Und das dortige K1 Sporthotel bekommt gut 122.000 Euro, um den Aktivtourismus im Sommer zu stärken.

Schnee sei vor allem in den Skigebieten der mittleren Höhenlagen nicht mehr garantiert, erläuterte Staatsministerin Klepsch. Deshalb sei es gut, den Tourismus nicht nur auf die klassischen Wintersportangebote zu konzentrieren, sondern weitere gute und attraktive Angebote für wärmere Winter, Übergangszeiten und das Sommerhalbjahr zu schaffen.

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