Der Immobilienmarkt in der Landeshauptstadt Dresden hat sich im vergangenen Jahr eingetrübt. Nachdem im Jahr 2022 Höchststände bei Preisen verzeichnet wurden, sei das zurückliegende Jahr von einem geringen Handelsvolumen und nachgebenden Preisen geprägt gewesen, teilte die Stadtverwaltung am Mittwoch mit.
Kräftig sinkende Umsätze
Den Angaben zufolge wechselten im vergangenen Jahr rund 20 Prozent weniger Immobilien den Besitzer als im Vorjahr. Dies sei die geringste Anzahl registrierter Immobilienübergänge seit 1992. Demnach betrug der Geldumsatz etwas mehr als 1,5 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um rund 800 Millionen Euro.
Dieser Rückgang betreffe alle Teilmärkte, wobei die größten Rückgänge auf bebaute Grundstücke mit etwa 450 Millionen Euro und den Teilmarkt des Sondereigentums - also Eigentumswohnungen und Teileigentum - mit etwa 255 Millionen Euro entfallen. Demnach lag die Anzahl der erfassten unbebauten Grundstücke rund zwölf Prozent unter Vorjahresniveau. Der dabei erzielte Geldumsatz von rund 46 Millionen Euro lag rund 48 Prozent unter Vorjahr.
Fallende Preise
Auch die Grundstückspreise sind den Angaben zufolge im vergangenen Jahr deutlich gesunken. Flächen für den Bau von Einfamilienhäusern kosteten im Durchschnitt 335 Euro pro Quadratmeter und damit 27 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Preise für Einfamilienhäuser sanken von 5400 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche auf 4630 Euro. Allerdings waren die 2023 gehandelten Häuser nach Angaben des Ausschusses im Schnitt vier Jahre älter als im Vorjahr.
Der Preis für Doppelhaushälften sei leicht von 4230 Euro pro Quadratmeter auf 4180 Euro gesunken. Der durchschnittliche Kaufpreis für eine Doppelhaushälfte lag bei 505.000 Euro.
Für nach 1990 errichtete Mehrfamilienhäuser könne aufgrund der geringen Kauffallzahl im vergangenen Jahr kein Durchschnittspreis ausgewiesen werden, hieß es weiter.
Der Immobilienmarkt steckt bundesweit in der Krise. Wegen gestiegener Kreditzinsen haben sich Finanzierungen deutlich verteuert, viele Menschen können sich den Kauf einer Wohnung oder eines Hauses nicht mehr leisten. Zudem sind auch Baumaterialien deutlich teurer geworden. Im dritten Quartal 2023 haben sich Wohnimmobilien nach Daten des Statistischen Bundesamts im Schnitt um 10,2 Prozent zum Vorjahreszeitraum verbilligt - es war das stärkste Minus seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000. Neuere Daten liegen noch nicht vor.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten