Am Rande des Chemnitzer Stadtzentrums soll eine neue Spielstätte für die Bundesliga-Basketballer der Niners entstehen. Ziel sei, im September 2030 dort die neue Saison zu eröffnen, sagte Geschäftsführer Steffen Herhold. Die Kosten konnten noch nicht genau beziffert werden, von einem zweistelligen Millionenbetrag ist die Rede. Herhold: «Das ist nicht für 20 Millionen Euro zu haben.» Denn es gehe nicht um eine moderne Halle allein für die Niners, sondern um einen Sport- und Kulturcampus mit vielfältigen Nutzungen. So ist auch von Konzerten, Theatern und Musicals mit bis zu 11.000 Besuchern die Rede.
Als Standort ist ein Areal hinter einem Bürokomplex am Karl-Marx-Monument vorgesehen. Um den Weg für das Projekt zu ebnen, haben Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und Oberbürgermeister Sven Schulze (SPD) eine Absichtserklärung unterzeichnet, der den Tausch entsprechender Grundstücke vorsieht. Nächster Schritt ist eine Machbarkeitsstudie, die bis Mitte nächsten Jahres vorliegen soll. Dabei gehe es neben städtebaulichen Fragen auch darum, ob eine Multifunktionshalle wirtschaftlich umsetzbar sei, hieß es. Dabei sind auch die Meinungen von Einwohnern über ein Beteiligungsportal gefragt.
Kretschmer: Niners sind die «Mannschaft der Herzen»
Das Projekt selbst soll den Angaben zufolge privatwirtschaftlich umgesetzt werden. Nach bisherigen Plänen sind für die Umsetzung keine staatlichen Fördermittel geplant. «Wenn es anders kommt, müssen wir darüber reden», sagte Kretschmer. Die Stadt erhofft sich von dem Projekt eine Belebung des Zentrums, das mit der angekündigten Schließung des Kaufhauses Galeria zu kämpfen hat. «Stadtentwicklung greift über Generationen und muss gut überlegt sein», betonte Kretschmer. Er sprach von einem großen Schritt für die Zukunft von Chemnitz.
Die Niners tragen ihre Heimspiele bisher auf dem Chemnitzer Messegelände am Stadtrand aus. Sie spielen seit 2020 in der Bundesliga. Im Frühjahr hatten sie den Fiba Europe Cup gewonnen. Kretschmer bezeichnete das Team als «Mannschaft der Herzen». Mit dem Neubau soll eine moderne Spielstätte entstehen, die auch künftigen Anforderungen der Basketball-Bundesliga und dem internationalen Spielbetrieb entspricht.
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