loading

Nachrichten werden geladen...

Aktion «Autofasten» erstmals auch in sächsischer Stadt

In der Fastenzeit findet erstmals in Sachsen ein «Autofasten» statt. (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa
In der Fastenzeit findet erstmals in Sachsen ein «Autofasten» statt. (Archivbild) / Foto: Jan Woitas/dpa

Alkohol, Süßigkeiten, Social Media - es gibt viele Dinge, auf die Menschen in der Fastenzeit freiwillig verzichten. In Sachsen wird nun erstmals auch die Idee des «Autofastens» erprobt.

In der bevorstehenden Fastenzeit wird zum ersten Mal in einer sächsischen Stadt die Mitmachaktion «Autofasten» angeboten. Vom 5. März bis zum 19. April sind Menschen in Markkleeberg bei Leipzig aufgerufen, ihre Autos auch mal stehen zu lassen und Wege mit Bus, Bahn, Fahrrad oder zu Fuß zurückzulegen. 

Organisiert wird das Autofasten vom Landesverband Nachhaltiges Sachsen (LVNS). Die Resonanz auf die Aktion sei im Vorfeld schwer abzuschätzen, erklärte die Projektkoordinatorin Stephanie Scholz. Man hoffe auf mindestens 50 bis 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. «Doch auch eine kleinere Anzahl an Mitmachenden freut uns.» Die Teilnehmer können täglich in einem Fastenkalender eintragen, welche Wege sie mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt haben.

«Autofasten» in Thüringen schon seit 2011

Im Nachbarbundesland Thüringen werden schon seit 2011 Erfahrungen mit dem «Autofasten» gesammelt. Verkehrsverbände und Kirchen tragen das Projekt. «Es geht darum, Denkanstöße zu geben», sagte Tilman Wagenknecht, Geschäftsführer des Bus & Bahn Thüringen e.V., bei dem das Aktionsbüro für das «Autofasten» angesiedelt ist. Menschen sollten angeregt werden, auch das Thema Mobilität in die Fastenzeit einzubeziehen. 

Vor allem am Anfang sei den Organisatoren «deutlicher Gegenwind» entgegengeweht, berichtete Wagenknecht. Kritiker monierten, dass den Menschen das Autofahren madig gemacht werden solle. Inzwischen seien die Beschimpfungen im Internet deutlich zurückgegangen, sogar «fast zum Erliegen» gekommen, sagte Wagenknecht. Er betonte, dass das «Autofasten» ein Angebot sei - nicht mehr und nicht weniger. Wie viele Menschen jedes Jahr mitmachten, werde nicht erhoben.

Ausweitung in Sachsen geplant

Der Landesverband Nachhaltiges Sachsen hofft nicht nur auf rege Teilnahme in der Kleinstadt Markkleeberg, sondern blickt auch in die Zukunft. «Unser Ziel ist es, das "Autofasten" im kommenden Jahr auf weitere Kommunen auszuweiten – idealerweise sogar auf ganz Sachsen», erklärte Koordinatorin Scholz. Ein entsprechender Projektantrag sei eingereicht worden.

Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten