Nach einer Verbalattacke von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) auf seinen grünen Koalitionspartner nutzt dieser nun die Worte des Regierungschefs in eigener Sache. «Wir werden die #DieseLeute-Kampagne in den kommenden Wochen fortsetzen und verschiedene Persönlichkeiten zeigen, die zu «Diesen Leuten» gehören», teilte die Partei am Freitag auf Anfrage mit. Kretschmer hatte am Dienstag auf einer Regionalkonferenz der CDU in Riesa mit Blick auf die Grünen gesagt: «Ich kann diese Leute vielleicht nicht sonderlich leiden und ich mag ihre Lebensart nicht.» Er begegne ihnen aber als Mensch und respektiere, «dass diese Leute gewählt worden sind».
Seit Mittwoch kontern die Grünen unter dem Hashtag #DieseLeute auf der Plattform X (vormals Twitter) und anderen Medien und posten etwa Fotos von sich. «Wir zeigen selbstbewusst, wer «diese Leute» sind, über die der Ministerpräsident spottet. Wir drehen den Spieß um: Diese Menschen sind Menschen wie Du und Ich. Menschen, die sich auf vielfältige Art und Weise in Sachsen und im gesamten Land engagieren: vom Handwerker über den Lehrer bis zum Fridays for Future-Aktivisten», sagte Parteivorsitzende Marie Müser der Deutschen Presse-Agentur. «Diese Leute» würden den gesellschaftlichen Zusammenhalt sichern: «Das Beste an diesem Land ist doch genau die Vielfalt der Menschen, die hier leben.»
«Der Ministerpräsident versucht, «diesen Leuten» einen Stempel aufzudrücken, der nicht der Realität entspricht. Diese Leute essen Fleisch, brauchen es aber nicht jeden Tag. Sie fahren Fahrrad, machen aber auch Ausflüge im Familien-Kombi. Sie engagieren sich ehrenamtlich, lieben aber auch einen Abend mit Netflix auf dem Sofa. Sie arbeiten im Büro, in der Werkstatt, im Labor oder bei der Polizei», beschrieb die zweite Landesvorsitzende Christin Furtenbacher die Normalität ihrer Partei.
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