loading

جاري تحميل الرسائل...

AfD führt bei Europawahl in Sachsen - SPD und Grüne enttäuscht

Eine Wahlhelferin legt Stimmzettel zur Stimmenauszählung der Briefwahlstimmen zur Europawahl auf einem Stapel. / Foto: Jan Woitas/dpa
Eine Wahlhelferin legt Stimmzettel zur Stimmenauszählung der Briefwahlstimmen zur Europawahl auf einem Stapel. / Foto: Jan Woitas/dpa

Sachsen hat gewählt. Erste Zahlen laufen auf einen Vorsprung der AfD bei der Europawahl hinaus. Für die in Sachsen mit der CDU regierenden Sozialdemokraten und Grüne sieht es eher bitter aus.

Freude bei der AfD, Enttäuschung bei SPD und Grünen: Bei der Europawahl am Sonntag deuten erste Auszählungen in Sachsen auf einen Vorsprung der AfD hin. AfD-Landeschef Jörg Urban zeigte sich schon am frühen Abend sehr zufrieden mit dem Abschneiden seiner Partei. «Wir sind deutschlandweit zweitstärkste Kraft geworden», sagte er am Sonntagabend. Darüber freue er sich außerordentlich. «Gut ist auch, dass die Ökosozialisten der Grünen dramatisch abgestürzt sind.» Das Ergebnis könne ihre Partei nicht zufriedenstellen, konstatierte die sächsische Grünen-Spitzenkandidatin, Anna Cavazzini. «Wir sind deutlich hinter unseren Möglichkeiten geblieben.» Nun müsse analysiert werden, wie ihre Partei künftig mit ihren Themen wieder stärker durchdringen könne.

Kurz vor 20.00 Uhr meldete die Internetseite des Landeswahlleiters die Ergebnisse von 79 von 418 Gemeinden. Das waren aber erst etwa fünf Prozent der Wahlberechtigten. Deutliche Änderungen waren also noch möglich, zumal aus den drei größten Städten Leipzig, Dresden und Chemnitz noch keine Ergebnisse vorlagen. Bis dato kam die AfD auf 41,4 Prozent (2019: 25,3). Auf den Plätzen zwei und drei folgen die CDU mit 24,2 Prozent (23,0) vor dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW), das erstmals antrat und 12,0 Prozent erzielte. Auf den weiteren Plätzen folgten die SPD mit 4,7 Prozent (8,6), die Freien Wähler mit 3,0 (2,9) und die Linke mit 2,9 (11,7). Die in Sachsen mitregierenden Grünen kamen nur auf 2,0 Prozent (10,3).

Mit dem Ergebnis für seine SPD könne er nicht zufrieden sein, sagte der sächsische Spitzenkandidat Matthias Ecke nach den ersten Hochrechnungen. Ecke war im Wahlkampf in Dresden überfallen und krankenhausreif geschlagen worden. «Es war der härteste Wahlkampf, den wir bisher erlebt haben - mit Angriffen verbal und physisch. Das ist für die Demokratie eine Herausforderung. Das müssen wir ernst nehmen und aufarbeiten, damit wir für die Zukunft die richtigen Lehren ziehen.»

Ecke freute sich aber auch über seinen absehbaren Wiedereinzug in das Europäische Parlament und die gestiegene Wahlbeteiligung. Das Ergebnis der AfD bewertete er differenziert. Die AfD sei deutlich unter den zwischenzeitlichen Umfragewerten geblieben, habe aber zugelegt. Es sei nun an den anderen Parteien, entsprechende Strategien dagegen zu entwickeln: «Wir sehen aber auch, dass das Wachstum der AfD Grenzen hat.»

In Sachsen waren am Sonntag rund 3,3 Millionen Menschen aufgerufen, von 8.00 bis 18.00 Uhr ihre Stimme abzugeben. Gewählt wurde nicht nur das neue Europaparlament, sondern auch die Kommunalvertretungen. Dazu standen knapp 3600 Wahllokalen zur Verfügung. Bei der Wahl zum Europaparlament durften bereits die 16-Jährigen mit abstimmen.

Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten

Tags:
  • Teilen: