Schauspieler, Musiker und Regisseur Christian Friedel («The Zone of Interest», «Babylon Berlin») bekommt den mit 7000 Euro dotierten Kunstpreis der Landeshauptstadt Dresden 2024. «Er ist nicht nur ein herausragender Schauspieler, sondern ein Künstler, der die Grenzen der Kunst sprengt und neue Horizonte erkundet», begründete die Jury nach Rathausangaben vom Freitag ihre Auswahl. «Die Strahlkraft seines Wirkens reicht weit in die Gesellschaft und erreicht besonders die junge Generation. Durch sein Engagement in verschiedenen Medien, von Bühne über Leinwand und Bildschirm bis Musik, spricht er junge Menschen an und setzt ein inspirierendes Zeichen in der Welt der Kunst.»
Die Jury würdigte Friedels schauspielerische Meisterschaft und sein «vielfältiges Talent», das sich auch als Regisseur, Sänger und Songwriter zeige. Er setze sich zudem aktiv für soziale und kulturelle Themen wie Menschenrechte, globale Gerechtigkeit sowie Umweltschutz ein. «Mich berührt es, wenn ich mit meiner Arbeit junge Menschen inspirieren kann, verschiedene Wege des Ausdrucks zu entdecken», erklärte der 44-Jährige und dankte «von Herzen» für diese Wertschätzung.
In heutiger Zeit, «wo es dringend den Dialog in der Gesellschaft braucht, ist die Kunst ein wichtiger Vermittler und braucht eine größere Aufmerksamkeit», sagte Friedel. «Kunst ist vielleicht die wichtigste Form von Bildung in einer Gesellschaft.»
Friedel, geboren 1979 in Magdeburg, studierte an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule. Seine Karriere führte vom Bayerischen Staatsschauspiel über das Schauspiel Hannover nach Dresden, wo er 2009 bis 2016 Ensemblemitglied am Staatsschauspiel war und dem Haus seitdem als Gast verbunden ist. Der 44-Jährige, der in Dresden lebt, ist auch mit seiner 2011 gegründeten Band Woods of Birnam erfolgreich und zudem am Schauspielhaus Düsseldorf gefeiert.
Die beiden mit je 5000 Euro dotierten Förderpreise gehen an die Künstlerin Ina Weise und den Verein Literatur Jetzt!. Mit den Auszeichnungen würdigt Sachsens Landeshauptstadt seit 1993 jährlich herausragendes künstlerisches Schaffen, diesmal gingen 37 Vorschläge dazu ein. Die Preisverleihung erfolgt im Sommer. Zu den bisherigen Preisträgern gehören Schauspieler Rolf Hoppe, die Schriftsteller Marcel Beyer und Ingo Schulze, Sänger Peter Schreier, Pianist Peter Rösel, Fotografin Evelyn Richter, die Maler und Grafiker Max Uhlig, Claus Weidensdorfer und Gerda Lepke sowie Bildhauer Wieland Förster.
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