Mit Blick auf die anstehenden Landtagswahlen in mehreren ostdeutschen Bundesländern hat Industriepräsident Siegfried Russwurm vor AfD-Erfolgen gewarnt. «Eine politische Bewegung, die die Wende rückwärts zu Nationalismus beschwört, ist schädlich für dieses Land: für die Wirtschaft und für Ansehen und Erfolg Deutschlands im globalen Kontext», sagte Russwurm den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. «Wir tun gut daran, uns den Aussagen der AfD auch öffentlich deutlich entgegenzustellen: Klar zu sagen, sie zu wählen ist kein harmloser Protest, sondern das ist eine Partei, die schädlich ist für die Zukunft unseres Landes und von uns allen.»
Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) argumentierte, Deutschland lebe von Weltoffenheit und internationalem Handel «wahrscheinlich mehr als fast alle anderen großen Länder der Welt». Er forderte «eine gesellschaftliche Debatte, eine gesellschaftliche Bewegung, um den Menschen die Konsequenzen aufzuzeigen». Die AfD sei «schlecht für dieses Land, auch, weil sie ein Klima von Hass, Polarisierung und Ausgrenzung befeuert».
AfD-Chef Tino Chrupalla wies die Kritik zurück. Schädlich für Deutschland seien vielmehr die Grünen, meinte er.
Im kommenden Herbst werden die Landtage in Sachsen, Thüringen und Brandenburg neu gewählt. In allen drei Ländern lag die AfD in Umfragen zuletzt vorn. Der AfD-Landesverband Sachsen wurde kürzlich vom Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistische Bestrebung eingestuft, in Thüringen ist die Landes-AfD schon länger so eingestuft.
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