In den letzten Jahren haben Wetterextreme zugenommen und Hochwasserereignisse sind keine Seltenheit mehr. Eine Frage, die immer wieder auftaucht, lautet: Wie verhalten sich Elektroautos im Vergleich zu traditionellen Verbrennerfahrzeugen bei Hochwasser? Sind sie tatsächlich besser gerüstet für Fahrten durch flaches Wasser?
Die Wasserdichtigkeit von Elektroautos
Moderne Elektroautos (BEV - Battery Electric Vehicles) sind technisch ausgeklügelt und verfügen über eine umfassende Abdichtung ihrer elektrischen Systeme. Die Batteriegehäuse, die oft am Fahrzeugboden montiert sind, sind so konzipiert, dass sie gegen das Eindringen von Wasser geschützt sind. Die elektrischen Komponenten und Verbindungen sind ebenfalls gut isoliert, um Kurzschlüsse zu verhindern. In flachem Wasser, das eine Tiefe von 10 bis 20 Zentimetern erreicht, sollten Elektroautos daher keine unmittelbaren Probleme haben.
Verbrennerfahrzeuge und ihre Anfälligkeit
Verbrennerfahrzeuge hingegen sind mit Luftansaug- und Abgassystemen ausgestattet, die potenziell anfälliger für Wassereintritt sind. Ein Ansaugen von Wasser in den Motor kann zu erheblichen Schäden führen. Während auch Verbrennerfahrzeuge gewisse Schutzmaßnahmen gegen Wasser aufweisen, sind sie insgesamt weniger robust gegenüber Wasser als Elektroautos. Ein weiterer kritischer Punkt ist die Position der Ansaugöffnung. Liegt diese niedrig, besteht ein höheres Risiko, dass Wasser eingesaugt wird.
Langzeitfolgen und Korrosion
Unabhängig vom Fahrzeugtyp besteht bei beiden das Risiko langfristiger Schäden durch Korrosion. Wasser, das in Fahrzeugteile eindringt, kann Rost verursachen und die Lebensdauer des Fahrzeugs verkürzen. Elektrofahrzeuge haben jedoch den Vorteil, dass ihre Batteriegehäuse oft aus korrosionsbeständigen Materialien bestehen.
Sicherheit und Funktionsstörungen
Moderne Elektroautos verfügen über Sicherheitsmechanismen, die den Stromfluss unterbrechen, wenn Wasser erkannt wird, um Kurzschlüsse zu verhindern. Dies bietet einen zusätzlichen Schutz bei Fahrten durch flaches Wasser. Bei Verbrennerfahrzeugen können Zündkerzen, Verteiler und andere elektrische Komponenten bei Wassereintritt sofortige Funktionsstörungen verursachen.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Trotz der technischen Überlegenheit von Elektroautos bei der Abdichtung gegen Wasser sollte das Fahren durch Wasser, wann immer möglich, vermieden werden. Auch flaches Wasser kann erhebliche Risiken bergen, wie zum Beispiel eine verringerte Sicht und die Möglichkeit, dass sich tiefer gelegene Wasserstellen plötzlich vor einem auftun.
Fazit
In flachem Wasser von 10 bis 20 Zentimetern Tiefe sind moderne Elektroautos tatsächlich besser gerüstet als Verbrennerfahrzeuge. Ihre robusten Abdichtungssysteme und die geringere Anfälligkeit für sofortige Schäden machen sie zu einer sichereren Wahl unter diesen Bedingungen. Dennoch bleibt die beste Empfehlung, Hochwassergebiete zu meiden, wann immer es möglich ist, um unnötige Risiken und potenzielle Schäden am Fahrzeug zu verhindern.
Dieser Artikel zeigt, dass technische Fortschritte bei Elektroautos nicht nur umweltfreundlich, sondern auch sicherheitsrelevant sind. Dennoch sollte jede:r Fahrer:in – unabhängig vom Fahrzeugtyp – stets Vorsicht walten lassen und die Gefahren von Hochwasser nicht unterschätzen.