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Alkoholsucht in Sachsen: Überdurchschnittlich hohe Behandlungszahlen

Eine Frau trinkt Sekt. / Foto: Matthias Rietschel/dpa/Symbolbild
Eine Frau trinkt Sekt. / Foto: Matthias Rietschel/dpa/Symbolbild

In Sachsen sind 2022 nach einer Analyse der Krankenkasse Barmer 87.053 Frauen und Männer mit Alkoholsucht behandelt worden. Der Anteil der Alkoholabhängigen an der Bevölkerung lag mit 2,13 Prozent über dem Bundesdurchschnitt von 1,71 Prozent, wie die Barmer am Montag mitteilte. Demnach waren meist Menschen in der zweiten Lebenshälfte betroffen. Für die Erhebung wurden die jüngsten Daten von rund 318.000 Versicherten im Freistaat ausgewertet und vom hauseigenen Institut für Gesundheitsforschung auf die Bevölkerungszahl hochgerechnet, wie eine Barmer-Sprecherin erklärte. Die Verzögerung sei dem Abrechnungsmodus geschuldet.

«Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt», sagte Barmer-Landesgeschäftsführerin Monika Welfens. Das habe auch damit zu tun, «dass Alkohol in Deutschland ein Kulturgut und gesellschaftlich akzeptiert ist». Dabei sei er ein Zellgift, dass mitverantwortlich sei für die Entstehung von über 200 Krankheiten, darunter Leberzirrhose, Krebs oder psychische Störungen.

Laut Barmer entwickelt sich Alkoholismus in der Regel über viele Jahre und wird vermehrt bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte diagnostiziert. «Wichtig ist, dass die Betroffenen eine passgenaue Hilfe suchen und bekommen», sagte Welfens. Wer den Verdacht habe, ein Alkoholproblem zu haben, könne online den anonymen Selbsttest machen oder ärztlichen Rat suchen. Zudem gebe es Selbsthilfegruppen oder die Suchtberatung, für Betroffene und Angehörige.

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