Die Polizei zieht zum Christopher Street Day (CSD) in Plauen eine positive Bilanz. Die Veranstaltung mit insgesamt 430 Teilnehmern sei am Samstag völlig störungsfrei verlaufen, teilte ein Polizeisprecher mit. Nur im Nachgang habe es kleinere Vorfälle gegeben. So sei eine Teilnehmerin beleidigt worden, ein anderer habe sich bedroht gefühlt. Gegen 18 Personen eines Gegenprotestes seien Anzeigen wegen Volksverhetzung erfolgt. Die Polizei war nach Anfeindungen von CSD-Teilnehmern durch Rechtsextreme in Bautzen Anfang August massiv präsent und bot zu Absicherung der Demonstration rund 250 Beamte auf, darunter Bereitschaftspolizisten und Bundespolizisten.
In den CSD hatten sich auch SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert und die sächsische Sozialministerin Petra Köpping (SPD) eingereiht. Sie ist Spitzenkandidatin ihrer Partei für die Landtagswahl und kümmert sich in der Landesregierung auch um den gesellschaftlichen Zusammenhalt.
Gegenprotest hält sich zahlenmäßig sehr in Grenzen
Nach Angaben der Polizei versammelten sich zu einem Protest gegen den CSD 75 Personen. «Da weder der Versammlungsleiter noch sein Stellvertreter als zuverlässig eingestuft wurden, konnte die Versammlung nicht wie angemeldet durchgeführt werden», hieß es im Polizeibericht. Der bis dahin gültige Versammlungsbescheid sei widerrufen und ein Aufzug nicht genehmigt worden. Vielmehr habe man nur eine stationäre Versammlung erlaubt und diese zeitlich begrenzt. Sie sei dann vorzeitig beendet worden. Den Teilnehmern sei untersagt worden, sich der Versammlung des Christopher Street Day zu nähern.
Die Polizei verbot außerdem eine Spontankundgebung, die zwei Personen abhalten wollten. Sie erhielten einen Platzverweis für die Innenstadt und die Dauer des CSD.
Der Christopher Street Day findet jedes Jahr in vielen Städten in aller Welt statt und erinnert an Ereignisse am 28. Juni 1969 in New York: Polizisten stürmten damals eine Bar in der Christopher Street und lösten dadurch mehrtägige Proteste unter anderem von Schwulen, Lesben und Trans-Menschen aus. Der CSD soll an deren Rechte erinnern.
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