Der Lebensmittelkonzern Unilever will sich von zahlreichen Beschäftigten am Standort Auerbach im Vogtland trennen. Dieses Jahr würden 80 Stellen abgebaut, sagte Unternehmenssprecherin Carolin Weber am Donnerstag auf Anfrage. Zurzeit arbeiteten dort 175 Menschen. Sie stellen unter anderem Tütensuppen her. Die Mitarbeiter seien auf einer Versammlung über die Pläne informiert worden. Weber sprach von einer «bitteren Pille», doch werde damit die bereits diskutierte Schließung des Standortes abgewendet. Zur Begründung für den Stellenabbau verwies sie auf eine sinkende Nachfrage nach solchen Trockenprodukten, wie sie in Auerbach produziert werden.
Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten sprach von einem Schock für die Beschäftigten und die Sorge vor einer Schließung auf Raten. Gewerkschafter Thomas Lißner warf dem Unternehmen vor, sich aus Renditegründen scheibchenweise von der Belegschaft zu trennen. «Das nehmen wir nicht hin.» Er forderte das Unternehmen auf, die Entscheidung noch einmal zu prüfen und Alternativen für den Standort zu entwickeln. In den kommenden Wochen will die Gewerkschaft nun das Unternehmen mit einer Kampagne unter Druck setzen.
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