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Vor Topspiel in Cottbus: Diplomat Geyer will Remis

Eduard Geyer freut sich auf das anstehende Spitzenspiel zwischen Energie Cottbus und Dynamo Dresden. / Foto: Robert Michael/dpa
Eduard Geyer freut sich auf das anstehende Spitzenspiel zwischen Energie Cottbus und Dynamo Dresden. / Foto: Robert Michael/dpa

Eduard Geyer hat in seiner Trainer-Karriere sowohl Energie Cottbus als auch Dynamo Dresden trainiert. Das anstehende Duell in der dritten Liga ist aber auch für den 80-Jährigen eine Premiere.

Eduard Geyer ist vom Fußball von Energie Cottbus unter Trainer Claus-Dieter Wollitz begeistert. Der ehemalige Trainer sieht sogar die jahrelangen Kräfteverhältnisse vor dem Topspiel in der 3. Liga gegen Dynamo Dresden verändert. «Dynamo Dresden war ja immer ein Aushängeschild des DDR-Fußballs, Cottbus war immer Provinz. Diesmal stehen die Vorzeichen etwas anders, vor allem nach dem überzeugenden Sieg von Cottbus in Bielefeld und Dynamos Niederlage gegen Viktoria Köln», sagte der 80-Jährige, der früher beide Clubs trainierte. 

Für Geyer ist die Partie am Samstag (14.00 Uhr/Magentasport, mdr und rbb) auch eine Premiere - erstmals ist das Duell ein Spitzenspiel zwischen dem Tabellenersten und dem Zweitplatzierten. «In der Vergangenheit war Dynamo meistens Favorit bis Cottbus dann aufgestiegen ist», sagte Geyer. 

Trotz der veränderten Vorzeichen sieht der letzte Nationalmannschaftstrainer der DDR keinen «richtigen Favoriten», allerdings müsse Cottbus «zu Hause die Dinger ziehen, wenn man aufsteigen möchte», sagte Geyer, der von dem «überzeugenden Fußball» der Mannschaft von Wollitz beeindruckt ist: «Wir sind alle überrascht. Aber es tut dem Fußball gut, wenn es Mannschaften gibt, die für Überraschungen sorgen - vor allem, wie sie gespielt haben.»

Dynamo im «Korsett»

Dagegen fehlt Geyer den Dynamos «manchmal der unbedingte Siegeswille». Der ehemalige Trainer nennt die Leistung von Atletico Madrid in der Champions gegen Bayer Leverkusen als Maßstab: «Die sind bis zum letzten Zahn bewaffnet und versuchen mit allen Mitteln zu gewinnen.» Atletico drehte trotz Unterzahl das Spiel in einen 2:1-Sieg. «Ich erwarte von Dynamo, dass die aus dem Korsett kommen und ein bisschen beißen und kratzen», sagte Geyer. 

Erschwerend für die Elbestädter kommt hinzu, dass mit dem verletzten Vinko Sapina und dem gesperrten Top-Torjäger Christoph Daferner zwei Stammspieler in der Lausitz ersetzt werden müssen. Cottbus muss auf Torjäger Timmy Thiele verzichten. Cottbus hat nur eines der letzten 16 Spiele verloren und kletterte mit nun 37 Punkten aus dem Tabellenkeller an die Spitze der Liga.

Dynamo in der Statistik weit vorn

Im Vergleich mit Dynamo hat Cottbus aber noch Aufholarbeit. In den fünf Begegnungen der dritten Klasse triumphierte Dynamo viermal, Cottbus konnte einmal gewinnen. Insgesamt gab es 23 Dresdner Erfolge in 38 Duellen, sieben Mal blieben die Punkte in der Lausitz, darunter in der ersten Begegnung in der DDR-Oberliga. 

Die Brisanz ist unverändert. «Ich freue mich schon ein paar Wochen darauf. Das Spiel war ja innerhalb von zwei Stunden ausverkauft», sagt Geyer, der am Samstag im Stadion sein wird. Die Frage, die er schon hundertmal gehört hat, für wen er halte, beantwortet der Fußball-Rentner «diplomatisch»: «Ein Unentschieden hilft beiden und ist nicht ganz so schlecht. Man hat ja immer noch ein ganz gutes Polster gegenüber dem Vierten und Fünften.»

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