RB Leipzigs Aufsichtsratschef Oliver Mintzlaff sieht in Julian Nagelsmann den idealen Bundestrainer und glaubt an eine erfolgreiche Heim-EM. «Ich glaube, dass wir so viel Potenzial in dieser Mannschaft haben. Und wenn es jemanden gibt, der diese Potenziale definiert und rauskitzelt, dann ist das für mich Julian Nagelsmann», sagte der 48-Jährige im Podcast «Spielmacher – der EM-Podcast mit Sebastian Hellmann und 360Media». Deshalb finde er die Vertragsverlängerung von Nagelsmann «gut für Deutschland».
Um auf Club-Ebene erfolgreich zu sein, habe Nagelsmann «noch so viele Jahre, in denen er Topmannschaften trainieren kann». Der Bundestrainer hatte sich zuletzt für eine Verlängerung beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) und gegen ein Angebot des FC Bayern München entschieden. Nagelsmann hatte den Rekordmeister von Juli 2021 bis März 2023 trainiert, war dann freigestellt worden. Weil Nachfolger Thomas Tuchel nicht den erhofften Erfolg brachte, sollte Nagelsmann zurückgeholt werden.
Mehr Positivität, weniger Aktionismus
Grundsätzlich wünscht sich Mintzlaff einen positiveren Umgang miteinander in der Gesellschaft und im Fußball sowie weniger Aktionismus. Die vergangenen vier Spiele unter Nagelsmann seien ein Paradebeispiel für emotionale Schwankungen. Diese hätten zwischen «man muss Julian Nagelsmann rauswerfen» und «wir müssen jetzt aber so schnell wie möglich mit Julian Nagelsmann verlängern» gelegen. «Da liegen vier Spiele dazwischen und Julian Nagelsmann war genau der gleiche Trainer», meinte Mintzlaff.
Die jüngsten Aufstiege von St. Pauli und Holstein Kiel in die Bundesliga sowie den Sieg der im Abstiegskampf befindlichen Kölner gegen Union Berlin nannte Mintzlaff als positive Beispiele. «Fußball ist in der Mitte der Gesellschaft, löst eine brutale Begeisterung aus und das tut uns allen in diesem Land extrem gut», sagte der frühere Leipziger Clubchef.
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