Hallescher FC taumelt in Richtung Regionalliga
Die Lage im Abstiegskampf wird für den Halleschen FC immer bedrohlicher. Das 2:4 bei Viktoria Köln war vermeidbar und unnötig. Der HFC verspielte einen 2:0-Vorsprung. Ab der 56. Minute schalteten die Gäste einen Gang zurück und bekamen prompt die Quittung. «Das ist eine große Enttäuschung. Wir haben 60 Minuten ein super Auswärtsspiel gemacht, haben keine Chancen zugelassen. Wir sind es offensiv mutiger angegangen, wurden auch belohnt und haben das zweite Tor nachgelegt. Dann mussten wir wechseln, da ein paar Spieler angeschlagen waren und verlieren komplett die Kompaktheit. Das darf uns nicht passieren», resümierte HFC-Trainer Stefan Reisinger bei «MagentaSport».
Kein Wunder also, dass im HFC-Lager eine spürbare Niedergeschlagenheit herrschte. Der Rückstand zum rettenden Ufer ist bei noch zu vergebenen 15 Punkten bis Saisonende nicht unaufholbar. Doch müssen die Sachsen-Anhalter nun endlich wieder Spiele gewinnen. Dazu muss aber der Kopf frei sein. Niklas Landgraf sah im psychologischen Aspekt einen Grund für die Niederlage. «Da bekommen wir das 1:2 und der Kopf fängt an zu rattern», sagte der Mittelfeldmann. Der Glaube, den Klassenverbleib noch zu schaffen, sei in der Mannschaft da. «So lange rechnerisch alles möglich ist, kämpfen wir natürlich. Wir werden alles reinwerfen und dann heißt es punkten, punkten, punkten», sagte Landgraf.
Aue bringt sich wieder selbst um Aufstiegs-Chancen
Der FC Erzgebirge Aue bleibt sich treu. Ist die Mannschaft nach einem Erfolg wieder in die Nähe der Aufstiegsränge, zumindest aber an den Relegationsplatz heran gerutscht, wirft sie mit einer schwachen Leistung das im nächsten Spiel wieder weg. So auch mit der 1:3-Niederlage beim SC Verl, der zuvor vier Monate daheim nicht mehr gewonnen hatte. «Es sind einige Sachen schiefgelaufen», sagte Trainer Pavel Dotchev im MDR. Der Matchplan sei durch das frühe 0:1 komplett über den Haufen geworfen gewesen und als man in der Pause etwas korrigiert habe, sei das mit den zwei Gegentreffern zu Beginn der zweiten Halbzeit auch wieder verpufft. «Mir hat gefallen, dass wir uns nicht hängen gelassen haben, noch das vierte und fünfte Tor bekommen haben», sagte Kapitän Martin Männel, der den Charakter der Mannschaft hervorhob.
In Sachen Aufstieg sprach Männel Klartext. «Es ist wichtig, dass wir uns jetzt davon frei machen, auf andere zu schauen. Mit ein paar Prozent weniger Leistung reicht es nicht. Deshalb ist es mir scheißegal, was das Ergebnis für die restlichen Spiele bedeutet. Es gibt ein paar Mannschaften, die viel dichter am Aufstieg dran sind», sagte Männel.
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