Während der Fußball-Europameisterschaft wird seit einer Woche auch an den sächsischen Grenzen zu Polen und Tschechien auf Fans mit Gewaltpotenzial geachtet. Bis einschließlich 19. Juni sind die Beamten bei den im Oktober 2023 wieder eingeführten stationären Kontrollen auch sensibilisiert mit Blick auf Fans mit Gewaltpotenzial und mögliche Störer, «die wir von den Stadien fernhalten wollen», sagte ein Sprecher der Bundespolizeidirektion Pirna am Donnerstag auf Anfrage.
Der Fußballreiseverkehr werde zudem auf der Bahnstrecke von Prag nach Dresden sowie an den Bahnhöfen Erfurt und Magdeburg kontrolliert sowie an den Flughäfen Dresden, Leipzig-Halle und Erfurt. Nur dort seien zusätzliche Kräfte im Einsatz.
«Wir prüfen die Reiseabsichten, ob Personen im polizeilichen System und schon in der Vergangenheit auffällig geworden sind», sagte der Sprecher. Die Behörde habe die rechtlichen Möglichkeiten, Reisen zu beenden und Personen an der Grenze zurückzuweisen. Staus aufgrund von Verzögerungen vor allem bei der Einreise seien nicht auszuschließen, «aber wir können da reagieren».
Am Mittwochmittag war unverhofft die Fahrt für einen Fußballfan aus Georgien an einem Rastplatz der Autobahn A4 bei Görlitz zu Ende. Der 40-Jährige, der nach eigenen Angaben zu einem Spiel in Dortmund wollte, kam ins Gefängnis. Er konnte eine Geldstrafe wegen Diebstahls mit Waffen vom Februar nicht bezahlen und es besteht ein Einreise- und Aufenthaltsverbot sächsischer Ausländerbehörden.
Die Bundespolizei kann seit dem 7. Juni aufgrund der hohen Sicherheitsvorkehrungen zur Fußball-EM vorübergehend Kontrollen an allen deutschen Grenzen vornehmen und Reisende aus dem Schengen-Raum auch im Flugverkehr und in Häfen kontrollieren. Die stationären Kontrollen an den Grenzen zu Polen, Tschechien und der Schweiz waren mehrfach verlängert worden, um Schleusungskriminalität zu bekämpfen und irreguläre Migration zu begrenzen.
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