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Von Asthma zum Top-Torjäger: Die bemerkenswerte Karriere von Lois Openda

Leipzigs Lois Openda in Aktion. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa/Archivbild
Leipzigs Lois Openda in Aktion. / Foto: Hendrik Schmidt/dpa/Archivbild

Lois Openda verbrachte ein Jahr seiner Kindheit aufgrund von Atemproblemen im Krankenhaus, eine Profikarriere traute ihm niemand zu. Nun ist der Belgier einer der Leistungsträger bei RB Leipzig.

Druck begleitet Lois Openda schon sein ganzes Leben lang. Das begann schon kurz nach der Geburt, als ihm Asthma fast die Luft zum Leben nahmen. Ein Jahr im Krankenhaus und eine Operation folgten. Die Ärzte trauten ihm nicht zu, später einmal Leistungssport zu betreiben. Als er dann in der Akademie von Standard Lüttich entgegen aller Wetten der mit Abstand schnellste Spieler war, kam das nächste Problem. Openda konnte sich die Mitgliedsbeiträge nicht leisten. Ein Mitspieler half aus und die Karriere ging weiter.

Der Weg führte ihn im Sommer nach Leipzig, wo der Druck ebenfalls nicht hätte größer sein können. Noch nie gaben die Sachsen so viel Geld (bis zu 45 Millionen Euro) für einen Spieler aus. Noch nie musste ein Neuzugang in so große Fußstapfen treten, nämlich in die des zu Chelsea gewechselten Torschützenkönigs Christopher Nkunku. Noch nie zog sich ein Leipziger Transfer so lange hin, die Verhandlungen zwischen Lens und RB mit zig abgelehnten Angeboten sorgten wochenlang für beste Sommer-Unterhaltung.

Openda ließ sich davon überhaupt nicht beeindrucken und geht am Mittwoch (21.00 Uhr/DAZN) als Leipzigs Top-Torjäger in das vorentscheidende Spiel gegen Roter Stern Belgrad in der Champions League. Gewinnt Leipzig, kann man schon nach der Hälfte der Gruppenphase mit den Planungen für das Achtelfinale beginnen. Fünf Punkte Vorsprung wären es bestenfalls schon auf Platz drei.

Und Openda nimmt rechtzeitig Fahrt auf. Sieben Tore hat der 23-Jährige wettbewerbsübergreifend erzielt, hinzu kommen zwei Vorlagen. Erst am Sonntag sorgte er mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack für den Sieg in Darmstadt. Die sechs Liga-Tore stimmen den Belgier allerdings nicht zufrieden. Ja, glücklich sei er schon damit. «Aber sechs sind nicht genug», sagte Openda.

Das sieht auch Trainer Marco Rose so. «Ich bin auch noch nicht ganz zufrieden mit ihm», sagte der 47-Jährige. Er sei bereit, zu arbeiten und eine Belebung als Typ. Trotzdem gebe es Momente, «in denen er mal einen Ball nicht festmacht, den er festmachen muss, nicht den richtigen Moment findet, um sein Tempo in die Tiefe zu nutzen, die Spielaktivität, den Auslöser im Pressing zu finden.» Es seien Kleinigkeiten, die er noch besser machen könne.

Kleinigkeiten, die auf Königsklassen-Niveau eben den Unterschied ausmachen. Denn Leipzig, so viel dürfte bereits nach wenigen Wochen klar sein, wird nur eine Zwischenstation für Openda sein. Das lässt er auch selbst durchblicken. «RB ist ein guter Verein für mich, um ein besserer Spieler zu werden», sagte der zwölfmalige Nationalspieler. Im kommenden Sommer dürften die Bosse einen Wechsel noch verhindern können. Hält Openda sein Niveau oder wird noch besser, dürfte es 2025 allerdings schwierig werden. Zumal aktuell schon von einer Ausstiegsklausel im Vertrag die Rede ist.

Wenn man auf den Lebensweg von Openda blickt, dürfte es nicht überraschend, wenn er es eines Tages zu einem der größten europäischen Vereine schafft. Das Asthma ist noch immer sein ständiger Begleiter, allerdings hat Openda die Erkrankung im Griff. «Es hat weder Einfluss auf meinen Körper noch auf meine Spielweise. Ich fühle mich sehr gut», sagte Openda und blickte noch einmal auf seine Kindheit zurück: «Die Ärzte trauten mir das wirklich nicht zu - anders als meine Mutter. Sie glaubte als Einzige an mich, sagte, dass ich es schaffe.»

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