Castello Lukeba von Fußball-Bundesligist RB Leipzig möchte im Sommer bei gleich zwei Turnieren für die Nationalmannschaft Frankreichs auflaufen. Der 21-Jährige hofft zunächst auf eine Nominierung für die Europameisterschaft in Deutschland vom 14. Juni bis 14. Juli, im Anschluss dann auf die Kapitänsbinde bei der Olympiaauswahl für die Sommerspiele in Paris vom 24. Juli bis 10. August. Bereits am 23. August startet die Bundesliga in die Saison 2024/25.
«Wenn es nach mir geht, könnte ich mir beides vorstellen. Für mich ist es eine spezielle Situation. Olympia daheim ist genauso besonders wie eine EM in Deutschland - zumal wir auch in Leipzig spielen. Warten wir mal ab», sagte Lukeba der «Sport Bild». Frankreich trifft in der EM-Vorrunde am 21. Juni in der Red Bull Arena auf die Niederlande.
Lukeba kam in der Nationalmannschaft bisher zu einem Kurzeinsatz im Oktober 2023 gegen Schottland. Eine EM-Nominierung wäre ohnehin überraschend, da viele etablierte Spieler für die Innenverteidigung der Franzosen infrage kommen. Bei der U21 ist der im vergangenen Sommer für 30 Millionen Euro von Olympique Lyon nach Leipzig gewechselte Abwehrspieler allerdings Kapitän, damit für Olympia praktisch gesetzt.
Offen ist, wie der Club mit der Situation umgehen wird. Für die EM muss Lukeba abgestellt werden, die Freigabe für die Sommerspiele ist nicht zwingend erforderlich. In Leipzig hat man schlechte Erfahrungen mit der Doppelbelastung gemacht. Dani Olmo spielte 2021 sowohl die EM mit Spanien als auch im Anschluss bei Olympia in Tokio. Bei der EM war Olmo bis zum Halbfinale dabei, bei den Sommerspielen stand er im Endspiel. In der Folge fiel der Spielmacher mehrfach mit Muskelverletzungen aus.
Auch bei Lukeba dürfte sich die Frage stellen, wann er eine Pause erhalten soll. Zwischen EM-Finale und Olympia liegen nur zehn Tage. Und zwischen olympischem Endspiel und Bundesliga-Auftakt liegen nur zwei Wochen. Die Vorbereitung mit RB würde Lukeba ohnehin komplett verpassen.
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