Mangelnde Entschlossenheit in der Defensive, keine Ideen und kein Tempo im Angriff: Der 1. FC Magdeburg hat in der 2. Bundesliga eine Niederlage einstecken müssen. Bei Eintracht Braunschweig unterlagen die Elbestädter vor 22.582 Zuschauern mit 0:1 (0:1). Ermin Bicakcic (16.) traf aus dem Gewühl, der FCM konnte sein Mehr an Ballbesitz nicht in Tore ummünzen. Zudem sah Magdeburgs Daniel Elfadli (74.) noch die Gelb-Rote Karte. Der Vorsprung auf die Abstiegsplätze ist so auf drei Zähler zusammengeschmolzen.
Trainer Christian Titz setzte auf die Aufstellung aus der Vorwoche, die wieder genesenen Stürmer Luc Castaignos und Luca Schuler nahmen auf der Bank Platz. Auf dem Feld überließen die Braunschweiger den Gästen den Ball, pressten erst an der Mittellinie und schalteten bei Ballgewinnen aber schnell um. Nach fünf Minuten flog eine von Thorir Helgason scharf getretene Ecke an allen Spielern und dem FCM-Tor vorbei. Bei Standards zeigte sich der FCM wacklig - und als die Gäste nach einem Einwurf den Ball nicht klären konnten, schoss Bicakcic (16.) Braunschweig in Front.
Magdeburg kam gegen die defensiv gut gestaffelten Gastgeber nur zu Halbchancen, weil die Angriffe ohne großes Tempo und mit zu wenig überraschenden Elementen vorgetragen wurden. Baris Atiks Abschluss aus 25 Metern (26.) war der erste FCM-Torschuss, die anschließende Ecke köpfte Jean Hugonet über das Tor. So lief die Partie vor sich hin, der FCM konnte nicht, Braunschweig wartete ab und stresste die Magdeburger nach jedem Ballverlust. In der Nachspielzeit gab es noch einmal Aufregung: Baris Atik (45+2.) wurde im Strafraum klar am Fuß getroffen, doch Bastian Dankert entschied auf weiterspielen - auch der VAR schaltete sich nicht ein.
Magdeburg brachte Castaignos für Leon Bell Bell und Connor Krempicki für Kapitän Amara Condé. Besser wurde es allerdings nicht. Der FCM bekam kaum noch Bälle in die Spitze, ein Abschluss von Herbert Bockhorn (65.), der deutlich über den Kasten ging, war der erste Schuss aufs Braunschweiger Tor nach der Pause. Nach 74 Minuten musste der FCM dann zu zehnt weitermachen, weil Elfadli Gelb-Rot sah - allerdings belegte die Zeitlupe, dass der Magdeburger den Ball gespielt hatte.
Am Ende unterlagen die Elbestädter, weil sie in der Offensive erschreckend harmlos agierten und ihnen in den entscheidenden Zweikämpfen in der Abwehr die Entschlossenheit fehlte. Beides darf gegen Holstein Kiel am Freitag nicht passieren, wenn man nicht noch weiter in der Tabelle abrutschen will.
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