Lois Openda strahlte übers ganze Gesicht. Beim 4:1-Sieg der Leipziger beim SC Freiburg war der belgische Nationalspieler an allen vier Toren beteiligt. Neben seinem Doppelpack in der 18. und 45. Minute legte der 24-Jährige auch die Treffer für Amadou Haidara (2.) und Benjamin Sesko (54.) auf. «Es war nicht nur für mich ein sehr guter Tag, sondern für die ganze Mannschaft. Für mich selbst war es vielleicht mein bestes Spiel heute», sagte Openda, der RB Leipzig zum Sprung auf Tabellenplatz vier verhalf. Denn die Dortmunder patzten daheim beim 0:1 gegen den VfB Stuttgart.
Damit hat RB das Minimalziel Champions-League-Qualifikation wieder in der eigenen Hand. «Wir haben noch sechs Spiele und werden alles geben, um die Champions League zu erreichen. Wir haben die Qualität dafür, das haben wir heute gezeigt. Jetzt fokussieren wir uns auf das Saisonfinale», sagte der Belgier, der auf den Spuren von Christopher Nkunku wandelt.
Denn der im vergangenen Sommer zum FC Chelsea gewechselte Ausnahmespieler schaffte 2020 ebenfalls einen Doppelpack und zwei Assists in einem Spiel. Openda war damit nicht komplett zufrieden, immerhin vergab er in der 25. Minute freistehend nach einem Steilpass von Xavi Simons vor dem heraus eilenden SC-Keeper Noah Atubolu das zwischenzeitliche 3:0. Selbst den möglichen ersten Treffer der Hausherren bereitete Openda an diesem für ihn denkwürdigen Nachmittag vor, als er in der 39. Minute den Ball mit der Hand berührte. Doch den fälligen Elfmeter schoss Lucas Höler an die Latte.
Auf der Rückreise nach Sachsen werden die RB-Profis die unerwartete 0:1-Niederlage der Borussen gegen Stuttgart wohlwollend registriert haben. Damit kletterte das Team von Marco Rose wieder auf Platz vier. Nun kommt am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) ausgerechnet ein unliebsamer Gegner in die Red Bull-Arena - und ein Ex-Trainer. Die Leipziger verloren das Hinspiel in Wolfsburg mit 1:2, nachdem sie auch im DFB-Pokal zwei Wochen vorher mit 0:1 in der zweiten Runde gescheitert waren. Nach dem Aus von Niko Kovac übernahm Leipzigs Ex-Coach Ralph Hasenhüttl die Wolfsburger. Der Österreicher hatte die Sachsen nach dem Erstliga-Aufstieg 2016 spontan zur Vize-Meisterschaft geführt. Das schaffte danach nur Julian Nagelsmann in der Saison 2020/2021 noch einmal.
Diese Saison zählt nur Platz vier und die erneute Qualifikation für die Champions League. «Wenn wir ins Rollen kommen, dann wird es gegen uns auch schwer. Das Selbstvertrauen müssen wir auch ausstrahlen. Wir dürfen nicht darüber reden, schaffen wir es, schaffen wir es nicht. Wir sind eine gute Mannschaft, das muss der Gegner spüren», sagte Sportdirektor Rouven Schröder. Xaver Schlager hat da seine eigene Herangehensweise: «Ganz ehrlich, was bringt es mir, jedes Mal auf die Tabelle zu gucken? Das macht mich höchstens wahnsinnig», sagte der Österreicher. «Ich schaue am letzten Spieltag drauf.»
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten