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Cottbus eiskalt gegen Rostock- Auch Dynamo und Aue siegen

Dresdens Jakob Lemmer erzielt das Tor zum 2:1 gegen Mannheeim. / Foto: Robert Michael/dpa
Dresdens Jakob Lemmer erzielt das Tor zum 2:1 gegen Mannheeim. / Foto: Robert Michael/dpa

Energie macht aus wenig viel - im Gegensatz zu Hansa. Dynamo bleibt daheim ungeschlagen. Sijaric Aues Matchwinner in wildem Spiel.

Leipzig (dpa) - 

Rostock dominiert, aber Cottbus trifft

Energie Cottbus macht Ernst in Sachen Tabellenführung in der Winterpause. Das 3:1 gegen den FC Hansa Rostock jedenfalls bescherte ihnen die Rückkehr an die Spitze, die Dynamo Dresden zwei Nächte innehatte. Vor allem das Wie machte deutlich, dass in der Lausitz mittlerweile etwas Großes gewachsen ist. Es war ein Wahnsinnsspiel, in dem du auch Glück brauchst», sagte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz bei «MagentaSport»

Eine wichtige Erkenntnis: Bei Energie stürmt und verteidigt jeder. Abwehrspieler Tim Campulka erzielte per Bogenlampe-Kopfball die Führung, verhinderte mit einer großartigen Grätsche gegen Sigurd Haugen aber das sichere 1:1 und gab den Assist zum 2:0. Campulkas Sturmkollege Maximilian Krauß war noch sichtbarer. Erst verdaddelte er eine 100-prozentige Chance, machte dann überlegt das 2:0, um schließlich nach dem 1:3 gegen Rostocks Torschützen Ryan Naderi den zweiten Gegentreffer nach einem Sprint über das gesamte Spielfeld  zu verhindern. «Wenn du in so einem Flow bist, gibst du immer noch ein paar Prozente mehr», lobte Wollitz sein gesamtes Team.

Und Hansa? Für Trainer Daniel Brinkmann war es die zweite Pleite mit der Kogge. Die durchaus vermeidbar war, denn Rostock dominierte die erste Halbzeit, bekam den Ball aber nicht im Cottbuser Tor unter. Haugen und Franz Pfanne trafen nur das Aluminium, auch im zweiten Abschnitt gab es Möglichkeiten. Nils Fröling scheiterte erneut am Pfosten, ehe Haugen die Großchance nicht nutzte.

«Alles auf das Pech zu schieben ist zu einfach. Da müssen wir auch konsequenter sein», sagte Brinkmann zum Auslassen der vielen Chancen. Er sah aber auch Probleme in der Abwehr. «In letzter Konsequenz müssen wir aber auch besser verteidigen», sagte der Coach, wollte aber nicht den Stab über seinem Team brechen. «Wir haben sehr leidenschaftlich gespielt, ich kann meiner Mannschaft keinen großen Vorwurf machen», sagte Brinkmann.

Dynamos «dreckiger Sieg» für die Fans 

Da standen Spieler und Staff von Dynamo Dresden vor dem K-Block, schunkelten zum vielstimmig vorgetragen «SG-Dynamo-Walzer» und waren einfach nur froh. Der 2:1-Sieg gegen den SV Waldhof Mannheim war schwer erkämpft, aber letztlich im Stile einer Spitzenmannschaft errungen. Solche Spiele muss man gewinnen, wenn man an der Tabellenspitze dranbleiben will.

«Das ist so ein Spiel, wenn du merkst, es ist umkämpft. Ich habe vorher gesagt, das ist so ein Drecksspiel, was du dann ziehen musst. Wir ziehen es und dann sind die Emotionen manchmal anders. Das kannst du nicht steuern beziehungsweise kontrollieren», sagte Dynamo-Trainer Thomas Stamm bei «MagentaSport», nachdem er für seine Verhältnisse schon euphorisch die Freude über den Erfolg herausgebrüllt hatte.

Dynamo bleibt daheim ungeschlagen, was die Fans vor Weihnachten verzückte. Garniert wurde das durch zwei blitzsaubere Tore von Niklas Hauptmann und Jakob Lemmer. Der gab dann - anders als immer wieder propagiert - zu, dass man doch den einen oder anderen Blick auf das Tableau wirft. «Jetzt kommt es darauf an, dass wir positiv in die Winterpause gehen können und vielleicht auch den ersten Platz sichern. Jeder würde lügen, wenn er sagt, er schaut nicht auf die Tabelle. Aber wichtig ist, wo wir am Ende landen», sagte der Dresdner Offensivmann.

Sijaric-Show beschert Aue ein historisches Ergebnis

Selbstbewusst ist er ja, der Omar Sijaric. Angesprochen auf sein Tor zum zwischenzeitlichen 3:1 beim 6:4-Sieg über den SV Sandhausen sagte er Stürmer des FC Erzgebirge Aue: «Hoffentlich...» und meinte damit eine Nominierung zum «Tor des Monats». Das Potenzial dafür hat der Seitfallzieher allemal. « Ich glaube, zuerst wollte ich den Ball mit dem Kopf ins Tor bringen, um ihn noch einmal gefährlich zu machen. Er kommt direkt zurück, und dann habe ich einfach entschieden, das Ding so zu nehmen», sagte der Dreifach-Torschütze bei «MagentaSport».

Zehn Tore in einem Spiel - das gab es in der 3. Liga bislang erst einmal. 2009 trennten sich Eintracht Braunschweig und Fortuna Düsseldorf 5:5. «Die Mannschaft hat sich den Sieg wirklich verdient, und das freut mich natürlich sehr. Heute haben wir die Dinge sauber ausgespielt, waren hochkonzentriert, und dann gewinnst du auch mal so ein wildes Spiel», sagte Aues Interims-Trainer Jörg Emmerich.

Nach den Tiefschlägen zuletzt bewiesen die Auer mentale Stärke. Erst gerieten sie in Rückstand, dann wurde jedes weitere Gegentor sofort mit einem eigenen Treffer beantwortet. «Wir sind unfassbar glücklich, die drei Punkte mitzunehmen – vor allem nach der schweren Zeit war es eine echte Erlösung», sagte Sijaric.

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