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Heimatnahes Studium beliebt: Abiturienten bleiben in Sachsen

Studenten sitzen in einem Hörsaal einer Universität. / Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild
Studenten sitzen in einem Hörsaal einer Universität. / Foto: Peter Kneffel/dpa/Symbolbild

Eine Auswertung des CHE zeigt, dass viele Schulabgänger in Sachsen zum Studium in der Nähe ihres Heimatortes bleiben. Die Nähe zum Elternhaus und gestiegene Kosten spielen dabei eine Rolle.

Viele Schulabgänger aus Sachsen bleiben zum Studium heimatnah. Allein an der TU Dresden hat jeder siebte Student sein Abitur in der Landeshauptstadt gemacht, wie eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) ergab. Auch die anderen sächsischen Landkreise und kreisfreien Städte sind stark vertreten, ebenso wie das südliche Brandenburg. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den anderen Universitäten. Die Universität Leipzig kann dabei auch in Teilen Sachsen-Anhalts punkten, die TU Chemnitz vor allem in Südwestsachsen.

Mit dem Studium in der Nähe ihres Elternhauses sind sächsische Schulabgänger nicht allein. Laut einer erstmals durchgeführten Auswertung des CHE hat sich knapp die Hälfte der Studierenden, die in Deutschland ihre Hochschulreife erworben haben, für eine Hochschule in weniger als 50 Kilometern Entfernung entschieden. Bei zwei Dritteln sind es laut Mitteilung von Donnerstag weniger als 100 Kilometer. Nur jeder Fünfte studiert in einer Entfernung vom Heimatort mit mehr als 200 Kilometern. Datenbasis sind Zahlen des Statistischen Bundesamtes für das Wintersemester 2022/2023.

«Die hohe Zahl der Personen in Deutschland, die aktuell heimatnah studieren, hat sicher viele Gründe, zum einen etwa auch die gestiegenen Energie- oder Wohnkosten», sagte Studienleiter Marc Hüsch. «Die Entwicklung deckt sich mit Ergebnissen aus dem CHE Hochschulranking. Auch hier verzeichnen wir einen wachsenden Anteil an Studierenden von aktuell 28 Prozent, der noch bei den Eltern wohnt.» Zulassungsbeschränkungen und Vergabeverfahren in einigen Fächern wie Medizin und Psychologie sorgen dafür, dass die Entfernungen zum Heimatort größer sind. Frauen entscheiden sich öfter als Männer für eine weiter entfernte Uni.

Noch stärker direkt vor Ort verankert ist die Studentenschaft an den kleineren Hochschulen in Sachsen. So stammen an den Hochschulen Zittau/Görlitz und Zwickau rund ein Viertel der Studentenschaft direkt aus dem örtlichen Landkreis. Allerdings punkten einige Universitäten im Freistaat nicht nur lokal, sondern auch international stark. So haben die TU Chemnitz und die Bergakademie Freiberg der Untersuchung zufolge sehr viele Studenten, die ihren Hochschulzugang im Ausland erworben haben. An der TU Chemnitz liegt der Anteil bei fast 30 Prozent, an der Bergakademie sogar bei fast 40 Prozent - und damit deutlich höher als an den weit größeren sächsischen Universitäten Leipzig (10 Prozent) und Dresden (17,2).

Das CHE ist eine gemeinsame Tochter der Bertelsmann Stiftung und der Hochschulrektorenkonferenz (HRK).

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