Der mit 10.000 Euro dotierte Preis «Hochschullehrer des Jahres» geht 2024 an den Chemnitzer Psychologen Bertolt Meyer. Wissenschaftlich befasse er sich mit der Verschmelzung von Mensch und Technik sowie mit Diversität, erklärte der Präsident des Deutschen Hochschulverbandes, Lambert Koch, am Mittwoch.
Dabei seien Meyers Lebensgeschichte und Forschungsfelder eng verwoben. «Er selbst ist ohne linken Unterarm auf die Welt gekommen, trägt eine bionische Prothese und hat mitgeholfen, ein High-End-Kunstglied für sein Hobby als DJ zu entwickeln», erklärte Koch. Zudem sei er ein wichtiger Kommunikator und moderiere verschiedene Wissenschaftsformate.
Der Preis wird seit 2006 jährlich von dem Verband vergeben - einer Berufsvertretung von Wissenschaftlern mit eigenen Angaben zufolge mehr als 33.000 Mitgliedern. Bisherige Preisträger sind etwa der Virologe Christian Drosten, der Ökonom Hans-Werner Sinn, die Gründer des Biotechnologie-Unternehmens Biontech, Uğur Şahin und Özlem Türeci, sowie die Meeresbiologin Antje Boetius.
Geehrt werden Forscher, die durch außergewöhnliches Engagement das Ansehen ihres Berufsstandes in der Öffentlichkeit gefördert haben. Die Auszeichnung soll am 25. März bei einer Gala in Berlin an Meyer vergeben werden.
Glückwünsche erhielt er am Mittwoch von der Spitze der Technischen Universität Chemnitz. Rektor Gerd Strohmeier sprach von einer «großartigen Auszeichnung» und einem herausragenden Engagement Meyers. «Dieses zeigt sich keineswegs nur in den Bereichen Forschung und Lehre, sondern etwa auch in den Bereichen Transfer, Vielfalt und Inklusion - Bereiche, die an der TU Chemnitz insgesamt eine herausragende Bedeutung genießen.» Meyer hat in Chemnitz den Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Wirtschaftspsychologie inne.
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