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Folgen von Medienkonsum Thema an sächsischen Schulen

Dresden: Sachsens Schulen befassen sich auch mit Folgen eines negativen Medienkonsums (Symbolbild) / Foto: Robert Michael/dpa
Dresden: Sachsens Schulen befassen sich auch mit Folgen eines negativen Medienkonsums (Symbolbild) / Foto: Robert Michael/dpa

«Nur schlechte Nachrichten sind gute Nachrichten», heißt ein Spruch aus der Medienwelt. An einer sächsischen Schule will man das nicht hinnehmen und baut Mädchen und Jungen mit Good News auf.

Zuversicht statt Zukunftsängste: Folgen des Medienkonsums spielen an sächsischen Schulen zunehmend eine Rolle. Im Fokus stehen dabei soziale Medien wie TikTok oder Instagram. Eine Flut an negativen Nachrichten von Kriegen, Krisen und Katastrophen machten Schülerinnen und Schülern Angst, heißt es in einem Beitrag im Blog des sächsischen Kultusministeriums.

Leben in einer Dauerkrisenzeit

«Ich nehme wahr, dass sich viele Schülerinnen und Schüler überfordert und wehrlos fühlen. Sie haben den Eindruck, in einer Dauerkrisenzeit zu leben, in der sie selbst nichts dagegen tun können und auch nichts für sie getan wird. Ihr Gefühl der Hilflosigkeit wird verstärkt durch die vielen News, die via Social Media täglich auf sie einprasseln», erklärte Amy Kirchhoff, Vorsitzende des Landesschülerrates Sachsen.

Neurowissenschaftlerin Maren Urner sieht durch die Überpräsenz von Social Media noch weitere Folgen für die junge Generation: «Zunächst ist da die Dauerverfügbarkeit. Durch das Internet und das Smartphone entsteht ein ständiger Druck, verbunden mit Fragen wie: Was könnte ich gerade verpassen? Wann reagieren Freundinnen und Freunde auf meinen Post, meine Story, mein Video?»

Stetes Konsumieren negativer Nachrichten kann zu negativem Weltbild führen

Urner zufolge besteht ein nachgewiesener Zusammenhang zwischen langen Nutzungszeiten sozialer Medien einerseits und Gefühlen von Einsamkeit und psychischen Krankheiten wie Depressionen auf der anderen Seite. Ein suchtartiges Konsumieren negativer Nachrichten könne wiederum zu einem zu negativen Weltbild und Hilflosigkeit in dieser entscheidenden Lebensphase führen.

Mit guten Nachrichten die Widerstandsfähigkeit stärken

An der Oberschule Elstra (Landkreis Bautzen) setzt man der Entwicklung positive Nachrichten entgegen. Schulleiterin Jana Schwan hat im vergangenen Schuljahr gemeinsam mit ihrem Kollegium eine «Zukunftswerkstatt» eingeführt. Jeden Freitag arbeiten die Kinder dort an selbst gewählten Projekten und können sich je nach Interesse für Mitmenschen, Umwelt, Tiere oder Pflanzen engagieren. 

«Wir wollen nicht einfach nur darüber reden, wie wir die nachhaltige Entwicklung vorantreiben können, sondern wirklich ins Machen kommen» berichtete Schwan. Um die Widerstandsfähigkeit der Kinder bei einer Dominanz schlechter Nachrichten zu stärken, beginne die Zukunftswerkstatt immer mit «Good News», etwa wenn den Schülern über neue Schutzgebiete in der Arktis oder weniger Müll in Deutschland berichtet wird.

«Danach kommen wir selbst ins Tun und schaffen "Good News" in Elstra, indem wir gemeinsam mit den Kindern etwas Gutes unmittelbar hier vor Ort tun», erläuterte die Schulleiterin. Mit Magnetangeln hätten die Kinder bereits Metallschrott aus den Gewässern der Umgebung geangelt, Insektenhotels oder Vogelhäuser gebaut, Wildblumenwiesen gesät, Apfelbäume gepflanzt, im Hospiz gesungen oder den Schulhof verschönert.

Gute Nachrichten sollen Gegenpol schaffen

Amy Kirchhoff vom Landesschülerrat hält das für einen konstruktiven Ansatz: «Negative Nachrichten werden in den Medien präsenter und verstärkt ausgespielt. Es ist sinnvoll, über positive Nachrichten zu sprechen und damit einen Gegenpol zu setzen.» Besonders wirksam sei es, wenn Kinder und Jugendliche ihre Schule aktiv mitgestalten können. Statt eines Gefühls von Hilflosigkeit könnten sie so Selbstwirksamkeit erfahren. 

 

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