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Hoher Besuch bei CooolCase in Dresden

v.l. Christian Michel, Dr. Marcus Reichel, Michael Kretschmer, Frank Kromer (Bild: Thomas Wolf)
v.l. Christian Michel, Dr. Marcus Reichel, Michael Kretschmer, Frank Kromer (Bild: Thomas Wolf)

Gemeinsam mit Manuel Hagel (CDU, Baden-Württemberg) und Dr. Markus Reichel (MdB) besuchten Michael Kretschmer und Frank Kromer CooolCase in Dresden.

Am 31. Juli 2024 besuchte der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (49, CDU) den Dresdner Gehäusehersteller CooolCase. Der Besuch war in zwei Teile untergliedert: Im ersten Teil trafen sich Landtagskandidat Frank Kromer (54, CDU), Bundestagsabgeordneter Dr. Markus Reichel (56, CDU) und der Baden-Württembergische CDU-Fraktionschef Manuel Hagel (36) mit der Geschäftsführung von CooolCase. Im zweiten Teil stellte sich Michael Kretschmer den Fragen der Belegschaft von CooolCase.

Treffen mit der CooolCase Geschäftsführung

Im kleineren Kreis mit Kromer, Reichel und Hagel fand ein intensiver Austausch über die betriebswirtschaftlichen Themen von CooolCase statt. Hagel zeigte großes Interesse an den wirtschaftlichen Aspekten und stellte gezielte Fragen zur Unternehmensentwicklung. Sicherlich auch vor dem Hintergrund, dass ein Großteil der Maschinen bei CooolCase von der Firma Trumpf aus Baden-Württemberg stammen.

Christian Michel, der Senior-Geschäftsführer, sprach über die aktuellen Herausforderungen in der Branche und stellte sein Energiewende-Projekt vor, das CooolCase gerade umsetzt. Über Folien-Solar-Panel sollen zukünftig mindestens 40 Prozent des Energiebedarfs auf dem Dach der Leichtbauhalle produziert werden.

CooolCase demonstriert auch durch die Kooperation mit der Evangelischen Behindertenhilfe, wie Inklusion im Berufsalltag umgesetzt werden kann. Der Gehäusehersteller beschäftigt 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Behindertenhilfe, die in Bereichen wie Handmontagen und Sägearbeiten tätig sind. "Diese Integration bietet den Mitarbeitern nicht nur berufliche Perspektiven, sondern fördert auch ein produktives Miteinander", sagt Michel.

CooolCase, ein traditionsreiches Unternehmen aus Dresden, ist 1993 aus dem Robotron-Computerkombinat hervorgegangen und feierte im September 2023 sein 30-jähriges Jubiläum. Die Firma hat sich auf die Herstellung anspruchsvoller und teils neuartiger Gehäusekonstruktionen spezialisiert. Zu den Projekten gehören unter anderem der Paket-Butler für die Telekom und DHL, Serverschränke für Rechenzentren sowie Baugruppen für Stromspeicher und Wechselrichter-Gehäuse für Solaranlagen. Dank einer Investition von drei Millionen Euro in neue Laserschweißtechnik verdoppelt CooolCase die Kapazität im Laserschweißen bis Frühjahr 2024. Das Unternehmen befindet sich gerade im Generationswechsel. Mit Melinda Krusemark (geb. Michel) und Bruder Marvin Michel werden die Kinder zukünftig das Unternehmen führen.

Fragerunde in der Kantine

Im zweiten Teil des Besuchs kam Ministerpräsident Kretschmer hinzu und beantwortete die Fragen der CooolCase-Mitarbeiter in der Kantine. Er hob die Erfolge der letzten fünf Jahre hervor, wie die Einstellung von 1000 neuen Polizisten und Lehrern sowie die Verdoppelung des Meisterbonus. Kretschmer berichtete auch über die Verhandlungen mit dem weltgrößten Chip-Hersteller TSMC, der sich für Sachsen entschieden hat, was mit Investitionen von rund 10 Milliarden Euro unterstützt wurde.


Michael Kretschmer und Frank Kromer (CDU) stehen den Mitarbeitern von CooolCase Rede und Antwort. (Bild: Thomas Wolf)

Ein zentrales Thema war die Bildung und die Sicherstellung der Lehrerversorgung. Kretschmer betonte die erfolgreiche Bildungspartnerschaft mit Baden-Württemberg und ging auf die Herausforderungen durch die hohe Zahl an Flüchtlingen ein. Er verwies auf die Notwendigkeit, Teilzeitwünsche bei besser bezahlten Jobs zu überdenken, um die Vollzeitbeschäftigung zu fördern.

Themen aus der Belegschaft

Die Belegschaft von CooolCase nutzte die Gelegenheit, um wichtige Anliegen direkt an den Ministerpräsidenten und die anderen anwesenden Politiker zu richten.

Ein Mitarbeiter wollte wissen, was Sachsen plant, um mehr Kinder zu bekommen und deren Bildung sicherzustellen. Kretschmer betonte die bisherigen Erfolge im Bildungsbereich, insbesondere dank der Partnerschaft mit Baden-Württemberg. „Hätten wir beispielsweise eine Partnerschaft mit Bremen, hätten unsere Abiturienten ein Bildungsdefizit von zwei Jahren. Wir wären heute nicht da, wo wir sind“, erklärte Kretschmer. Gleichzeitig ging er auf die Schwierigkeiten der letzten Jahre ein, die die Lehrerversorgung stark belastet haben: Im Jahr 2015 kamen 1 Million Flüchtlinge mit Kindern, 2022 kamen 1,2 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine, hauptsächlich Frauen mit Kindern. Aktuell kommen jährlich rund 300.000 Flüchtlinge mit Kindern. Diese Zahlen müssen reduziert werden, sonst schaffe es das System nicht mehr. Die eingeführten Grenzkontrollen zeigen Erfolge und die Zahlen wurden bereits halbiert. Durch das Teilzeit- und Befristungsgesetz müssen Arbeitgeber Teilzeitwünsche von Arbeitnehmern nachkommen. Dies führt insbesondere bei besser bezahlten Jobs zu einer höheren Anzahl von Teilzeitkräften. „Hier muss sich etwas ändern“, betonte Kretschmer, der darauf verwies, dass der Wohlstand in Deutschland nicht mit halber, sondern mit voller Kraft und 40 Stunden pro Woche erreicht wurde. Auf den Punkt der Erhöhung der Geburtenrate ging Kretschmer nicht direkt ein.

Ein anderer Mitarbeiter fragte nach Maßnahmen, um die Preise für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) stabil zu halten und zu verhindern, dass die DVB jedes Jahr die Preise erhöht. Kretschmer verwies auf Bemühungen in den Jahren 2020 und 2021, den ländlichen Raum stärker an den ÖPNV anzubinden und attraktiver zu machen. Er kritisierte die Auswirkungen des 49-Euro-Tickets, da die hohen Zuschüsse des Landes für die Subventionierung des Deutschlandtickets die Budgets für den Ausbau des ÖPNV im ländlichen Raum stark belasten.

Ein Vater von zwei Kindern berichtete von der Schwierigkeit, eine bezahlbare 4-Zimmer-Wohnung in Dresden zu finden. Frank Kromer (CDU) nahm diesen Punkt auf und erklärte, dass das Thema der CDU bekannt sei und er sich besonders dafür einsetzen würde. Angesichts der prognostizierten Einwohnerzahl von 600.000 Menschen in Dresden bis 2040 sei Eile und Pragmatismus geboten. Die CDU plant, Wohneigentum mit dem Sachsengeld zu fördern, indem Teile der Grunderwerbssteuer kompensiert werden. Gleichzeitig müssen Bauvorschriften und Energieeffizienzstandards massiv reduziert werden, um Bauvorhaben nicht unnötig teuer zu machen. „Mit den Grünen wird das allerdings nichts“, betonte Kretschmer und verwies auf die notwendige Balance zwischen Ökonomie und Ökologie.

Ein weiteres wichtiges Thema war die Sicherheit. Ein Mitarbeiter äußerte Bedenken, seine 18-jährige Tochter zum Studium nach Leipzig zu schicken, aufgrund der steigenden Zahl von Messerangriffen und Vergewaltigungen. Kretschmer nahm diese Sorgen ernst, wies aber auch auf den einseitigen Medienkonsum hin, der zu einem übertriebenen Gefühl der Unsicherheit führe. Ja, der Anstieg der Kriminalität sei auch durch Geflüchtete zu erklären und hier müsse noch härter durchgegriffen werden. Abschiebungen in friedliche Gebiete in Syrien und Afghanistan müssen vorangetrieben werden. Gleichzeitig betonte Kretschmer, dass man als Gesellschaft darauf achten müsse, nicht alle Ausländer über einen Kamm zu scheren. Viele, die hier arbeiten und sich eine Existenz aufgebaut haben, wünschen sich ebenfalls ein härteres Durchgreifen der Polizei. Es dürfe keine Toleranz geben und Strafen müssten sofort erfolgen.

Abschlussstatement aus Baden-Württemberg

Manuel Hagel schloss den Besuch mit einem positiven Ausblick ab. Er lobte Sachsen für seine Fortschritte und betonte, dass das Bundesland in vielen Bereichen, wie Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie Infrastruktur, bereits Baden-Württemberg überholt habe. „Sachsen funktioniert einfach“, betonte Hagel, und das müsse so bleiben.

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