Das Dresdner Kulturhighlight Palais Sommer ist auch für 2025 fest terminiert, wie Veranstalter Jörg Polenz am Dienstagmorgen mitteilte. „Trotz finanzieller Herausforderungen und der Ungewissheit über langfristige Planungen ist es gelungen, das Festival für das nächste Jahr zu sichern“, sagt Polenz. Für das kommende Jahr wurde mit dem Straßen- und Tiefbauamt eine Einigung über eine Sondernutzung für die Zeit vom 14. Juni bis zum 20. Juli 2025 getroffen. Auch für die Jahre 2026 und 2027 soll auf diese Weise der Veranstaltungsort am Neumarkt gesichert werden, bevor dann ab 2028 voraussichtlich eine Ausschreibung erfolgt.
Auch der zweite Veranstaltungsort, der Ostra Dome, ist über langfristige Verträge gesichert. Dieses Jahr wurde das Gelände an 15 Veranstaltungstagen bespielt. Auch im Alaunpark sollen weiterhin Yoga-Events stattfinden. Die Intensität der Nutzung an beiden Veranstaltungsorten hängt allerdings maßgeblich von wirtschaftlichen Kennzahlen ab, betonte Polenz.
Die Spendenbereitschaft der Besucherinnen und Besucher bleibt eine große Herausforderung. Während des Palais Sommers 2024 lag der Spendendurchschnitt bei 1,39 Euro pro Person. Hier sieht Polenz noch erhebliches Potenzial.
Das Festival, das ohne staatliche Fördermittel auskommt, schloss 2024 mit einem Verlust von 70.000 Euro ab. Diesen Verlust könne man durch Rückstellungen aus den vorangegangenen Jahren ausgleichen, erklärt der Veranstalter.
Für den Palais Sommer 2025 wird mit einem Budget von 1,3 Millionen Euro geplant. Aktuell fehlen noch rund 200.000 Euro, um eine schwarze Null zu erreichen. Der Großteil des Budgets kommt aus einer langfristigen Partnerschaft mit den Dresdner Wohnungsgenossenschaften, der AOK Plus und Radeberger. Zudem setzt Polenz auf TSMC als möglichen neuen Partner für die kommenden Jahre.
Im Jahr 2024 haben knapp 64.000 Menschen den Palais Sommer am Dresdner Neumarkt direkt erlebt, rund 200.000 Menschen nahmen das Event vor Ort wahr. Den Ostra Dome besuchten knapp 8.700 Menschen.
Mehr Zusammenarbeit für mehr Kultur in Dresden
In den letzten Jahren sind die Herausforderungen durch höhere Auflagen, Ausschreibungen und die schlecht laufende Wirtschaft für die Veranstaltungsbranche gestiegen. Aus diesem Grund wünscht sich Polenz eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Veranstaltern in Dresden und der städtischen Verwaltung. „Zum Teil hat man den Eindruck, dass jeder für sich kämpft und so zu viel Energie für Dresden verloren geht“, sagt Polenz. Er plädiert dafür, die Stärken der einzelnen Akteure zu bündeln und nicht gegeneinander auszuspielen, um die Kulturstadt Dresden weiter zu fördern.
Hintergrund
Der Palais Sommer ist ein seit 15 Jahren etabliertes Kulturfestival in Dresden, das sich als Plattform für Kunst, Musik und Begegnungen in einem urbanen Umfeld versteht. Der Eintritt ist frei. Es wird durch private Spenden, Sponsorengelder und gemeinnützige Initiativen finanziert. Die zukünftige Sicherung des Festivals hängt stark von der Spendenbereitschaft, dem Engagement der Stadt sowie der Kooperation zwischen den unterschiedlichen Akteuren ab. Seit seiner Gründung hat sich der Palais Sommer stetig weiterentwickelt und ist heute eine feste Größe im kulturellen Kalender Dresdens. Trotz wiederkehrender finanzieller Engpässe und organisatorischer Herausforderungen ist es den Veranstaltern immer wieder gelungen, das Festival auf die Beine zu stellen und Tausende von Besuchern anzuziehen. Die fortschreitende Professionalisierung und die verstärkte Zusammenarbeit mit städtischen Partnern sollen nun sicherstellen, dass das Festival auch in Zukunft erfolgreich bleibt.