Die für April angekündigte Vollsperrung der Prager Straße in Leipzig sorgt für Diskussionen. Anlass ist der Stand der noch laufenden Bauplanung. Die Bürgerinitiative hat deshalb einen offenen Brief verfasst, so berichtet die Leipziger Volkszeitung.
Wenige Wochen vor dem Baustart besteht Klärungsbedarf. Die Stadt und Leipziger Gruppe hatten zu einem Info-Abend in die Franz-Mehring-Schule eingeladen, um diese Themen zu diskutieren.
Leipziger Bürger sind besorgt: Fragen bestehen zu Umleitungen, Müllabfuhr, und wie man zu seinen Grundstücken gelangt. Auch die Belange von Schulkindern, Schleichverkehre und die Erreichbarkeit des Wertstoffhofs wurden thematisiert. Projektsteuerer Uwe Albrecht gab an, dass Problemlösungen nach Bedarf erfolgen werden.
Vertreter der Stadt und Leipziger Gruppe präsentierten die wichtigsten Daten: Von Mitte April bis Dezember werden Gleis-, Straßen-, Kanal- und Leitungsbauarbeiten durchgeführt. Gesamtkosten: über zwölf Millionen Euro.
Die Prager Straße wird somit über ein halbes Jahr gesperrt. Verkehrsteilnehmer müssen mit Behinderungen und Schienenersatzverkehr rechnen.
Gegenwehr kommt von der Bürgerinitiative Prager Straße, die am Freitag einen offenen Brief an die Stadträte richtete. Sie bezeichnen die Vollsperrung als unkreativ. Zudem sei der Stand der Bauplanung unzureichend, da bereits im November Prüfaufträge erteilt wurden, die bis zum Baustart nicht abgeschlossen sind.
Stadtsprecher Michael Jana erklärte im Info-Abend, dass 90 bis 95 Prozent der Planung abgeschlossen sind und der Baubeginn nicht gefährdet sei. Die Prüfaufträge betreffen jedoch den Raum außerhalb der Baumreihen und mögliche Anpassungen von Geh- und Radwegen.
Die Bürgerinitiative äußerte Unverständnis über die städtische Planungen und befürchtet juristische Streitigkeiten. Laut Stadt wird der Bescheid der Denkmalbehörde im Mai erwartet. Weitere Informationen an die Bevölkerung sollen folgen.