Bürokratie abbauen, Investitionen fördern, Wohnungsbau retten: Unter diesem Motto macht sich der Sächsische Baugewerbeverband (SBV) für die Bundestagswahl stark. Die Bauwirtschaft, die sich als Motor für Wachstum und gesellschaftlichen Zusammenhalt versteht, gerät durch stagnierende Wohnungsbauprojekte und verfallende Infrastruktur unter Druck. Das teilte der Sächsische Baugewerbeverband am Donnerstag mit.
Genehmigungsstau auflösen, bezahlbaren Wohnraum sichern
Die Bauwirtschaft stehe vor großen Herausforderungen. Wie Uwe Nostitz, Präsident des SBV, sagt, bricht die Zahl der Bauanträge ein, während die Nachfrage nach Wohnraum wächst. Die Politik müsse den Wohnungsbau zur Chefsache machen, Bürokratie abbauen und verlässliche Förderprogramme bieten. Grunderwerbsteuer und Gebäudeenergiegesetz gehören ebenfalls auf den Prüfstand.
Baugenehmigungen auf Tiefstand
Deutlich machte die Dringlichkeit der Lage das Statistische Bundesamt: Mit nur 215.900 Baugenehmigungen 2024 wurde ein 14-jähriger Tiefststand erreicht – ein dramatischer Rückgang. Bei schwierigen Finanzierungskosten wurden Neubauförderungen ausgesetzt und später eingeführte Programme waren unzureichend. Nostitz warnt, dass aktuelle Fehlentscheidungen in Zukunft zu massivem Wohnraummangel führen.
„Zwischen Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit muss eine realistische Balance gefunden werden“, meint Nostitz. Steigende Anforderungen machen das Bauen unwirtschaftlich. Der SBV fordert deswegen die Reduzierung unnötiger Auflagen und pragmatische Lösungen für die Bauwirtschaft.
Die Bauwirtschaft ist bereit, ihren Beitrag für Wachstum und Zukunft zu leisten. Doch es braucht entschlossenes politisches Handeln, um der Gesellschaft eine funktionierende Grundlage zu sichern. „Die Zeit für klare Entscheidungen ist jetzt!“, betont Nostitz abschließend.