Die demografische Entwicklung der Ärzte in Sachsen erfordert neue Ansätze in der ambulanten Versorgung. Besonders in ländlichen Regionen erschweren schlechte Infrastruktur und fehlende Anbindung an den ÖPNV die Wiederbesetzung von Arztpraxen. Laut fortgeschriebenem Gutachten des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung in Deutschland, das bis 2035 reicht, sind Maßnahmen zur Sicherung der medizinischen Versorgung dringend notwendig. Auch und besonders im Landkreis Meißen. Das teilte das sächsische Gesundheitsministerium am Montag mit.
Gesundheitsministerin Köpping betont die Bedeutung der Schaffung attraktiver Arbeitsbedingungen, um junge Ärzte zu motivieren, nach Abschluss ihrer Ausbildung in Sachsen zu bleiben. Der Fokus liegt auf unterstützenden Programmen, deren Umsetzung bereits teilweise erfolgreich ist. Der Ausbau von Medizinstudienplätzen und telemedizinischen Angeboten soll regionale Versorgungsengpässe mildern.
Des Weiteren heben Berichte die Wichtigkeit der Koordination telemedizinischer Leistungen, mobiler Versorgungsangebote und der Arbeitsteilung im Gesundheitssektor hervor. In Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung Sachsen sieht das Gutachten dringenden Handlungsbedarf, um bürokratische Hürden abzubauen und die Digitalisierung im Praxisalltag voranzutreiben.
Sachsens bisherige Projekte wie das Hausarztstipendium und die Landarztquote zeigen erste Erfolge, bedürfen jedoch einer kontinuierlichen Evaluation und Anpassung an die Bedürfnisse der steigenden älteren Bevölkerung. Trotz überdurchschnittlicher Versorgungsquoten bekommen Patienten kaum Termine. Das Gutachten legt den Grundstein für künftige Entscheidungen, indem es regionale Versorgungsdaten tiefgehend analysiert.