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Online-Wahlforum von Meissen News: Sechs Bundestagskandidaten sind für die Ansiedlung von TSMC

Die Baustelle von TSMC im Dresdner Norden direkt an der Grenze zu Radeburg und zu Moritzburg. Foto: Ulf Mallek
Die Baustelle von TSMC im Dresdner Norden direkt an der Grenze zu Radeburg und zu Moritzburg. Foto: Ulf Mallek

Neben Migration war die Wirtschaftspolitik ein zentrales Thema im Meißner PoliTalk von Meissen News auf der Plattform von DieSachsen. Bei allen Unterschieden, in einer Frage gab es sogar Übereinstimmung.

In Sachen Chipwerk sind sich alle sechs Kandidaten einig, die am 23. Februar im Landkreis Meißen um ein Bundestagsdirektmandat ringen, zumindest fast. SPDler Leonhard Weist (19) reklamiert die Großansiedlung im Dresdner Norden durch TSMC zwar für seine Partei, maßgeblich angeschoben vom Bundeskanzler Olaf Scholz. Das kann Titus Reime vn der CDU natürlich nicht so stehen lassen. Sachsens CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer habe ebenso eine Aktie daran, dass die milliardenschwere Investition im Norden von Dresden und nicht irgendwo anders in Deutschland entstehe. „Der Erfolg hat immer viele Väter“, so Reime.

Einig waren sich alle Kandidaten bei ihrer Online-Diskussionsrunde der lokalen Plattform Meissen News auf der Plattform von DieSachsen am Donnerstagabend aber darin, dass der Landkreis Meißen von der Ansiedlung profitieren könne und zwar in mehrerlei Hinsicht. Der Meißner PoliTalk mit Vertretern von CDU, AfD, Bündnis90/Die Grünen, Linke, SPD und FDP machte viele Unterschiede sichtbar, aber auch einige wenige Gemeinsamkeiten. TSMC hörte dazu.

 Die Idee des Online-Talks war, Bürgern die Möglichkeit zu geben, vor der Wahl mit den Kandidaten aus dem Landkreis Meißen ins Gespräch zu kommen und ihre Fragen loszuwerden. Das konnten sie auch über den Chat.

Sorgen um die Wirtschaft 

Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland bereitet große Sorgen, den Kandidaten für den Wahlkreis 154 und auch den Gästen des Talks. Das Chipwerk im Dresdner Norden sei da ein wohltuendes Signal, stelle die Region aber auch vor Herausforderungen. Anita Maaß (FDP) ist überzeugt, dass nicht der ganze Landkreis profitieren werde, sondern vor allem die Dresden nahen Regionen. Hier gelte es, künftig noch intensiver mit der Landeshauptstadt zusammenzuarbeiten. Das erhoffe sich auch Radebeul, wo man gerade nach Flächen sucht, um neuen Wohnraum für die Familien zu schaffen, so Leonhard Weist (SPD). Und der ebenfalls aus Radebeul kommende Titus Reime (CDU) gab zu bedenken, dass jeder der 2.000 neuen Arbeitsplätze im Chipwerk mindestens zwei bis drei neue Job im Bereich der Zulieferer und Dienstleister schaffe, auch darauf müsse die Region sich vorbereiten.

Der Grünenpolitiker Frank Buchholz sieht in der Chipindustrie deutlich mehr Chancen als Risiken, genauso wie Jessica Hamann, die für die Linkspartei antritt. Christian Reck (AfD) wies indes auch auf die Infrastruktur hin, die nötig sei, damit das Chipwerk in Betrieb gehen kann. Wasser ist dabei ein zentrales Thema, aber auch die Schulen und Kitas müssten auf den Zuzug junger Familien vorbereitet sein.

Einig waren sich die Kandidaten, dass man sich von Dresden aus ein größeres Miteinander wünscht, was Planungsprozesse angehe. Ein Punkt, den auch schon Meißens Landrat Ralf Hänsel in der Vergangenheit angemahnt hatte.

Darüber hinaus lieferte traurigerweise das mutmaßliche Attentat in München, bei dem ein Afghane am Donnerstag mit seinem Auto in eine Menschenmasse gerast war, Diskussionsstoff zum Thema Migration und wie Integrationspolitik aussehen könnte. Hier gingen die Meinungen erwartungsgemäß weit auseinander. Zudem gab es lebhaften und auch kontroverse Debatten zur Energiepolitik. Die Diskussion dauerte zweieinhalb Stunden. Die einzelnen Positionen werden in weiteren Beiträgen beleuchten.

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