Skisportler, Rodler und Schnee-Ausflügler haben am Wochenende die Wintersport-Saison im Harz eingeläutet. Am Wurmberg in Braunlage oder auch am etwas nördlichen gelegenen Torfhaus war schon relativ viel Betrieb, wie Seilbahnbetreiber und dpa-Reporter berichteten. Einige Parkplätze und Pisten waren gut gefüllt. Gleichzeitig gilt es, eine mögliche Überfüllung zu vermeiden und verschiedene Corona-Beschränkungen einzuhalten. Maximal 2000 Besucher dürfen gleichzeitig in das Gebiet, um Ski und Snowboard zu fahren.
«Gestern hatten wir bereits 1200 bis 1300 Menschen in unserem Skigebiet», sagte Fabian Brockschmidt von der Wurmbergseilbahn am Sonntag. «Heute war es zumindest noch die Hälfte.» Ein Grund für die geringere, aber aus seiner Sicht immer noch robuste Auslastung am dritten Advent sei das Wetter: «Nach Sonnenschein am Samstag jetzt bedeckter Himmel, Nieselschauer, Nebel - das war etwas schlechter.»
Brockschmidt gab sich dennoch zuversichtlich. «Fürs erste Wochenende bin ich schon ganz zufrieden», meinte er. Viele Menschen seien offenbar überrascht gewesen, dass einige Orte im Harz nach vielen eher schneearmen Jahre nun schon vor Weihnachten in die Skisaison gehen können. «Und der eine oder andere ist dazu in Adventsstimmung.»
Noch gibt es einige weitere Vorbereitungen zu treffen. So ist die Gondelbahn in Braunlage noch nicht in Betrieb - wenn möglich, soll es am kommenden Wochenende so weit sein. Laut Brockschmidt stehen hier letzte technische Arbeiten an. Zudem werde ein Konzept entwickelt, mit dem sich 2G plus in den Kabinen umsetzen lasse. Man können aber auch auf Kontrollerfahrungen aus dem Sommergeschäft zurückgreifen.
Zutritt zum Skigebiet gibt es nur mit einem 2G-Nachweis, die Besucher müssen also geimpft oder genesen sein. Bereits vor der Fahrt auf den Parkplatz wird das kontrolliert. Dafür erhalten Gäste ein Bändchen, mit dem sie ihren Status belegen können. In allen Liften, Seilbahnen und Innenräumen muss eine FFP2-Maske getragen werden. Außerdem sollen die Wintersportler über die Luca-App ihren Aufenthalt registrieren.
Brockschmidt sagte, es sei wichtig, dass Touristikanbieter jetzt loslegen könnten. Es sei noch nicht ganz klar, ob die vom Land Niedersachsen verfügte «Weihnachts- und Neujahrsruhe» von Heiligabend bis zum 2. Januar größere Folgen für die Skisaison haben könne. «Klar ist, dass wir aber 2G für den kompletten Winter durchhalten wollen.» FFP2-Masken seien im Lift auch aus andere Gründen gar nicht schlecht, scherzte er: «Dann wird mir nicht so kalt an Mund und Nase.»
Am Samstag lagen auf den Abfahrten örtlich gut 25 Zentimeter Schnee - etwa die Hälfte davon produzierten noch Schneekanonen. «Wir haben das erste Mal seit acht Jahren schon vor Weihnachten Naturschnee», sagte Petra Blaschnig von der Wurmbergseilbahn. Skifahrer und Snowboarder können per Auto oder Shuttlebus vom Bahnhof (ZOB) Braunlage anreisen.
Neben den Pisten haben die Skischule und der Skiverleih geöffnet. Auch der kleine Rodelhang ist offen. «Die Skipisten sind aber nicht für Schlittenfahrer vorgesehen», sagte Blaschnig. Die Restaurants im Skigebiet können ebenfalls besucht werden. Dort gilt allerdings 2G plus, ein zusätzlicher negativer Test ist also notwendig. Eine Teststation an der Talstation der Gondelbahn ist geplant.
Nicht nur am höchsten Berg Niedersachsens war Wintersport möglich. Geöffnet hatten auch schon die Torfhauslifte, bisher aber nur für Schlittenfahrer. Auch dort gelten 2G und FFP2-Maskenpflicht im Lift. Im Skizentrum Hohegeiß nahe der Grenze zu Thüringen hieß es ebenso: 2G, FFP2-Maske und zunächst nur Rodeln. Der Matthias-Schmidt-Berg in St. Andreasberg und der Bocksberg haben noch geschlossen.
Gedulden müssen sich auch Langläufer - zumindest wenn sie auf gespurte Loipen setzen. «Noch haben wir nicht genug Schnee», sagte der Sprecher der Nationalparkverwaltung Harz. Man sei zudem noch mit der Beseitigung von Sturmschäden auf Langlaufstrecken beschäftigt.
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