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Bus-Ansagen im Landkreis Bautzen jetzt auch auf Sorbisch

Die Ortstafel Ralbitz. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Die Ortstafel Ralbitz. / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Die ersten Busse im Landkreis Bautzen fahren jetzt zweisprachig mit Ankündigungen auf Deutsch und Sorbisch.

Die ersten Busse im Landkreis Bautzen fahren zweisprachig. Wie der Bund Lausitzer Sorben (Domowina) am Freitag mitteilte, werden seit vergangenem Mittwoch auf der Strecke zwischen Bautzen (Budyšin) und Kamenz (Kamjenc) die Haltestellen auch auf Sorbisch angekündigt. Während die deutsche Frauenstimme automatisch generiert worden sei, habe man die Ankündigungen in sorbischer Sprache extra aufgenommen. Ziel seien solche zweisprachigen Ansagen auf allen Buslinien im gesamten sorbischen Siedlungsgebiet Sachsens. Dafür müsse man rund 800 Bezeichnungen übersetzen, aufnehmen und übertragen. Bis 2025 soll das umgesetzt sein. 

«Wir wollen die sorbische Sprache im Alltag der Bevölkerung im gesamten Siedlungsgebiet verankern. Und das nicht nur in schriftlicher Form, sondern auch, dass die sorbische Sprache hörbar und so gleichberechtigter Bestandteil des Alltags ist», betonte Julian Nyča, ein Verantwortlicher des Projektes.

Domowina-Chef Dawid Statnik sieht in dem Vorhaben einen Erfolg für die Sorben: «Das sorbische Volk erfährt als Minderheit einen besonderen Stellwert, der durch das sächsische Sorbengesetz gegeben ist. Dieser ist jedoch noch nicht überall umgesetzt. Das Sorbische ist eine gleichwertige Sprache zum Deutschen und kann und sollte die gleichen Funktionen erfüllen.» 

Nach Angaben der Domowina werden Ankündigungen in Bussen in Hoyerswerda (Wojerecy) und in Cottbus (Choćebus) bereits auch auf sorbisch gemacht. Nun gehe man an die flächendeckende Umsetzung, hieß es. 

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