loading

Nachrichten werden geladen...

Deutschland-Premiere für OP-Roboter Hugo in der Urologie

Ein Operateur demonstriert die Arbeit am Steuerpult. / Foto: Robert Michael/dpa
Ein Operateur demonstriert die Arbeit am Steuerpult. / Foto: Robert Michael/dpa

Das Universitätsklinikum Dresden setzt einen neuartigen Roboter in der Urologie ein, um eine Prostatavergrößerung zu behandeln.

Komplexe Operationen in Kliniken lassen sich mit Robotern besser steuern. Das Universitätsklinikum Dresden hat jetzt erstmals in Deutschland einen neuartigen Roboter in der Urologie eingesetzt. Wie das Klinikum am Montag bei der Präsentation des rund 1,7 Millionen Euro teuren Gerätes mitteilte, wurde damit eine gutartige Prostatavergrößerung bei einem 78 Jahre alten Patienten behandelt. Der Mann war eine knappe Woche nach der Operation wohlauf und stellte sich den Fragen von Journalisten. Auch Sachsens Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) informierte sich über die neue Technik und testete in einer Trockenübung selbst das Steuerungssystem.

Nach Angaben des Dresdner Uniklinikums wurde der OP-Roboter Hugo RAS von der Firma Medtronic in Kooperation mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt. Mit Hugo ließen sich minimal-invasive und damit schonende Eingriffe vornehmen. Europaweit gebe es aktuell 48 dieser Geräte, in Deutschland fünf. Mit der ersten urologischen Operation betraten die Dresdner nun Neuland. Hugo RSA verkörpere eine neue Generation an OP-Robotern, hieß es. In Dresden soll er parallel zu dem vorhandenen Robotik-System Da Vinci zum Einsatz kommen. Nach Einschätzung von Michael Albrecht, Medizinischer Vorstand des Uniklinikums, werden solche Robotersysteme und Künstliche Intelligenz Operationen künftig sicherer und besser machen.

Christian Thomas, Direktor der Klinik und Poliklinik für Urologie am Dresdner Uniklinikum, rechnet damit, dass immer mehr Eingriffe vom «klassisch offenen Verfahren» auf die Robotik umgestellt würden. «Die Roboter erhöhen die Präzision des Chirurgen», sagte der Professor. In Dresden würden sie vor allem in der Viszeral- und Thorax-Chirurgie, aber auch in der Gynäkologie genutzt. Den größten Bedarf gebe es jedoch in der Urologie. Dresden wolle im Umgang mit dem Hugo-Roboter auch Training für Kollegen aus anderen Kliniken anbieten und zudem daran forschen, Künstliche Intelligenz beim Einsatz zu integrieren. Erste Erfahrungen im Umgang mit Hugo sollen am 16. und 17. November auf einem Kongress in Dresden behandelt werden.

Copyright 2023, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten