Mit der Corona-Pandemie hat Sachsen eine Rekordzahl an Todesfällen binnen eines Monats verzeichnet. Fast 9700 Menschen seien im Dezember im Freistaat gestorben, teilte das Statistische Landesamt am Donnerstag in Kamenz mit. Das seien so viele wie noch nie in einem Monat in den letzten 40 Jahren. Zugleich habe sich die Zahl der Toten im Vergleich zum Vorjahresmonat fast verdoppelt. Im Dezember 2019 hatten die Statistiker noch weniger als 5000 Tote verzeichnet.
Insgesamt starben den Angaben nach 2020 fast 61 800 Menschen in Sachsen (2019: knapp 55 000), im Schnitt 169 pro Tag (151). 4 von 5 Verstorbenen seien 75 Jahre und älter gewesen.
Monatsdaten zu Sterbefällen liegen nach Angaben der Statistiker seit 1980 elektronisch vor. In diesem Zeitraum habe es noch nie einen höheren Monatswert gegeben als im Dezember 2020. Inwieweit andere Faktoren neben der Pandemie zu diesem Höchstwert beigetragen haben, konnten die Fachleute noch nicht sagen. Die abschließende Statistik zu den Todesursachen liege voraussichtlich im Sommer vor, hieß es.
Nach neuesten Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) nimmt das Infektionsgeschehen in Sachsen ab. Die 7-Tage-Inzidenz sank demnach auf 186. Nachdem Sachsen einige Zeit negativer Spitzenreiter bundesweit war, belegt das Land nun im Vergleich der Bundesländer nur noch Platz 4 hinter Thüringen, Brandenburg und Sachsen-Anhalt. Sachsens Gesundheitsämter haben dem RKI nach Angaben vom Donnerstag innerhalb eines Tages mehr als 1800 neue Corona-Infektionen gemeldet. Landesweit wurden damit seit Ausbruch der Pandemie fast 170 800 Fälle bestätigt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Coronainfektion stieg zuletzt um 126 auf 5433.
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Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH