Die Zahl der HIV-Neudiagnosen in Sachsen ist 2022 im Vergleich zum Vorjahr leicht gestiegen. 112 Diagnosen seien im vergangenen Jahr gemeldet worden, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) diese Woche in einem aktuellen Bericht mit. Im Jahr zuvor waren es 93 gewesen. Damit liegt der Freistaat im bundesweiten Trend: Deutschlandweit wurden 2022 rund 2500 Neudiagnosen gemeldet nach etwa 2260 im Jahr 2021. Dabei muss nach Angaben des RKI allerdings berücksichtigt werden, dass die Zahl der HIV-Neudiagnosen 2020 und 2021 deutlich zurückging - wahrscheinlich wegen der Corona-Pandemie. Ein Vergleich sei daher nur bedingt möglich.
Zusätzlich wurden vergangenes Jahr bundesweit rund 720 Neudiagnosen von Geflüchteten aus der Ukraine gemeldet. Bei den meisten dieser Fälle handle es sich aber nicht um tatsächliche Neudiagnosen, sondern um einen erstmaligen Nachweis in Deutschland. Für Sachsen wurde diese Zahl mit 34 angegeben.
Durch die Einnahme von HIV-Medikamenten haben Infizierte, die rechtzeitig mit einer Therapie beginnen, nach Angaben der Deutschen Aidshilfe gute Chancen auf eine normale Lebenserwartung bei guter Lebensqualität. Dafür sei es wichtig, dass die Infektion rechtzeitig durch einen HIV-Test festgestellt werde. Durch die Einnahme von Medikamenten könne eine Aids-Erkrankung verhindert werden.
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