Der Tuberkuloseausbruch in einer Pflegefachschule und einem Pflegeheim in Chemnitz zieht weitere Kreise. Bisher wurden insgesamt 75 Kontaktpersonen einer erkrankten Pflegeschülerin in der Stadt untersucht. Bei einem Drittel seien Tuberkuloseinfektionen festgestellt worden, informierte die Stadtverwaltung am Donnerstag. Nicht jede Infektion führe zu einer Erkrankung. Doch sei bei einer engen Kontaktperson der erkrankten Pflegeschülerin die Krankheit ebenfalls ausgebrochen. Es handle sich um eine ansteckungsfähige Lungentuberkulose, die behandelt werden müsse, hieß es.
Deswegen sucht das Gesundheitsamt nun weitere Kontaktpersonen. Dabei sind ebenfalls die Pflegefachschule sowie ein anderes Pflegeheim betroffen. Bei den bisherigen Untersuchungen seien zudem zwei weitere Verdachtsfälle auf Tuberkulose festgestellt worden, so die Behörde. Hier laufe die Diagnostik im Krankenhaus, so dass noch keine genaue Aussage zum Grad einer möglichen Ansteckungsgefahr möglich sei.
Die Erkrankung wird durch Bakterien ausgelöst und ist meldepflichtig. Die Erreger werden vor allem durch Husten und Niesen ausgeschieden und verbreiten sich über Aerosole in der Luft. Ob es zu einer Ansteckung kommt, hängt unter anderem davon ab, wie lange und intensiv der Kontakt mit Erkrankten war und wie empfänglich die Person für eine Infektion ist, wie es bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung heißt. Laut Robert Koch-Institut ist die Zahl der Neuerkrankungen in Deutschland in den vergangenen Jahren gesunken. 2021 waren es knapp 3900.
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