Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) wurde zu Beginn des Jahres 2023 in Kraft gesetzt und erfährt 2024 bereits die nächste Änderung. Die aktuelle Fassung des Gesetzes, die seit dem 1. Januar 2024 gilt, wird als Meilenstein für die verbesserte Energieeffizienz betrachtet, obwohl sie für Hausbesitzer und Bauunternehmen auch Nachteile mit sich bringen kann.
Das Gebäudeenergiegesetz als Zusammenschluss verschiedener Vorschriften
Das neue GEG soll drei vorangehende Gesetze und Vorschriften vereinen, die bereits seit 2020 für Neubauten und Bestandsgebäude zu beachten sind. Zusammengefasst werden unter dem neuen GEG die Energiesparverordnung (EnEV), das Energiespargesetz (EnEG) sowie das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG). Mit dem GEG soll sichergestellt werden, dass das Heizen klimafreundlicher wird und der deutsche Gebäudestand bis zum Jahr 2050 klimaneutral ist.
Das Heizungsgesetz wird ab 2024 mit in das GEG aufgenommen
Ein wichtiger Kernpunkt des GEG ist das Heizungsgesetz, welches 2024 neuer Bestandteil des Gebäudeenergiegesetzes wird. Was das bedeutet, erklärt André Heid, Geschäftsführer der Heid Immobilienbewertung GmbH so: „Jede neu eingebaute Heizung soll ab Januar 2024 mit mindestens 65 Prozent erneuerbarer Energie betrieben werden.“
Und wie sieht es bei Bestandsheizungen aus? Dazu erklärt André Heid: „Es besteht keine Austauschpflicht. Bereits eingebaute Heizungen dürfen weiterlaufen und eingeschränkt repariert werden – bei einer Havarie (kaputten Heizung) wird es Übergangsfristen geben.“ Jedoch soll ab Juni 2028 für alle neuen Heizungen die Nutzung der erneuerbaren Energien verpflichtend sein.
Vor- und Nachteile des GEG
Die angestrebte Energieeffizienz der Gebäude ist ein Vorteil, da der geringere Verbrauch nicht nur mit weniger Kosten für die Besitzer verbunden ist, sondern auch für eine Verringerung des CO2-Ausstosses sorgt. Zudem ist das Gesetz durch die Zusammenfassung verschiedener paralleler Vorschriften eine Vereinfachung, die einen leichteren Überblick ermöglicht. Schließlich bieten auch unterschiedliche Förderungsmaßnahmen eine Erleichterung beim Einbau sauberer Energien wie beispielsweise Wärmepumpen oder Solaranlagen.
Tatsächlich sind die hohen Anforderungen des Gesetzes jedoch mit Kosten verbunden, insbesondere bei älteren Bestandsgebäuden können sie problematisch sein. Hinzu kommt, dass die Zusammenfassung verschiedener Gesetze zu einer einzigen Vorschrift zwar leichter zu erfassen, aber nicht leichter zu erfüllen ist. Die Entwicklung, Planung und notwendige Genehmigungsverfahren können zu einem nicht unerheblichen Aufwand führen. Durch die expliziten Vorgaben ist auch die Umsetzung von besonderen Designs oder gestalterischen Aspekten bei Neubauten eingeschränkt.
Die Bau- und Wohnungssituation in Sachsen
Welchen Einfluss haben die neuen Vorschriften beim Neubau oder der Sanierung in Sachsen? Hier sind die Bürger, wie im Rest von Deutschland, mit unterschiedlichen Herausforderungen konfrontiert: Wohnungen sind knapp, heizen ist teuer, Neubauten kosten viel Geld und werden zusätzlich durch die gesetzlichen Vorgaben in der Flexibilität eingeschränkt.
Tatsächlich hat sich die Lage im Baubereich 2023 etwas entspannt, sogar die bekannte große Baumesse HAUS, die im März 2023 in Dresden stattfand, konnte 20% mehr Besucher verzeichnen als 2020. Dies unterstreicht auch den Anstieg des Baugewerbes, das 2022 gemäß dem Statistischen Landesamt in Kamenz gegenüber dem Vorjahr rund 11% zulegen konnte.
Was ist beim Hausverkauf zu beachten?
Wohnraum ist gefragt, daher sind Verkaufsangebote bei den Interessenten mehr als willkommen. Zum Jahresende 2023 hat beispielsweise die Stadt Dresden 1213 Wohnungen des Immobilienunternehmens Vonovia gekauft. Ohne Änderungen für die Mieter kann Oberbürgermeister Dirk Hilbert „den kommunalen Wohnungsbestand einerseits mehr als verdoppeln“ und sichert der Stadt gleichzeitig „signifikante Flächenpotenziale für zukünftige Wohnflächenentwicklung.“
Verkäufer sollten sicherstellen, dass ihre Immobilien den verschärften Anforderungen an klimaneutrale Heizsysteme und Energieeffizienz entsprechen, um den zukünftigen Standards gerecht zu werden.
Welche Heizung sollten Eigentümer jetzt bei Sanierungen oder beim Neubau installieren?
Heizungsexperte Michael Brieden-Segler, der Geschäftsführer des e&u Energiebüros in Bielefeld wird im Experteninterview mit der Freien Architektin Dipl.-Ing. UT Melita Tuschinski diesbezüglich so zitiert: „Es sollte keine fossile Heizung mehr eingebaut werden, dies verbietet sich allein schon aus Klimaschutzgründen. Aber auch wirtschaftlich muss man von einer fossilen Gas- oder Ölheizung abraten. Wegen wachsender CO2-Steuern und des Ausbleibens von billigem russischem Gas und Öl ist weiterhin mit sehr hohen Energiepreisen zu rechnen.“
Wer kann beim Hausverkauf weiterhelfen?
Wer über das Haus verkaufen in Sachsen nachdenkt, der sollte sich am besten an einen ausgewiesenen Immobilienexperten wenden. Bei der professionellen Immobilienberatung und Immobilienbewertung werden Verkäufer von Experten über alle damit zusammenhängenden Prozesse informiert. Sie erfahren, mit welchem Bestpreis sie für ihr Gebäude rechnen können und erhalten ein auf sie zugeschnittenes Wertgutachten. Dies ist nicht nur beim Hausverkauf hilfreich, sondern auch im Falle von Erbschaften, Scheidungen oder steuerlichen Angelegenheiten.