Wer in Sachsen ein Haus bauen will, muss derzeit tiefer in die Tasche greifen als im vergangenen Jahr. Die Preise (Stand: Februar) seien im Vergleich zum vergangenen November durchschnittlich um 3,9 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Donnerstag mit.
Eine überdurchschnittliche Preissteigerung verzeichneten die Statistiker im Ausbaugewerbe. Demnach hätten Hausbauer acht Prozent mehr für Betonwerksteinarbeiten, 6,3 Prozent mehr für Arbeiten an Mittel- und Niederspannungsanlagen sowie 6,2 Prozent mehr für Metallbauarbeiten zahlen müssen. Das Landesamt führt diese Entwicklung auf höhere Transportkosten in Folge gestiegener Kraftstoffpreise zurück.
Die Anhebung des Mindestlohns sowie Preissteigerungen bei Materialien ließen unter anderem Zimmer- und Holzbauarbeiten (plus 8,7 Prozent) sowie Rohbauarbeiten (plus 3,1 Prozent) teurer werden.
Von deutlich steigenden Preisen und leeren Regalen im Baustoffgroßhandel berichtet auch die Chemnitzer Handwerkskammer. «Neben Bauablaufstörungen aufgrund Lieferverzögerungen kann es durch die Materialpreiserhöhungen dazu kommen, dass ein bereits laufendes Projekt praktisch unrentabel für die Unternehmen wird oder kürzlich ausgeschriebene Angebote schon nach kurzer Zeit nicht mehr haltbar sind», wird in einer Mitteilung gewarnt. Damit werde sich die wirtschaftliche Situation für ohnehin aufgrund der Corona-Pandemie angeschlagene Betriebe noch einmal verschärfen.
PM des Statistischen Landesamtes (PDF)
PM der Handwerkskammer Chemnitz
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH