Kränze, Rosen und bewegte Worte: Sachsen hat gemeinsam mit der Familie des vor drei Wochen bei einem Einsatz getöteten Polizisten Abschied von Maximilian Stoppa (1992-2025) genommen. Mehr als 1.000 Kollegen und uniformierte Beamte der sächsischen und Brandenburger sowie der Bundespolizei und Kameraden der Feuerwehr erinnerten mit einem Trauermarsch an den 32-Jährigen und nahmen bei der öffentlichen Trauerfeier Abschied.
Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), Landtagspräsident Alexander Dierks, Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und sein Brandenburger Amtskollege Dietmar Woidke (SPD) verneigten sich zusammen in der Dresdner Kreuzkirche vor dem Bild des jungen Familienvaters mit schwarzem Band.
Der Oberkommissar und Angehörige einer Sondereinheit zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden Kriminalität kam am 7. Januar in Lauchhammer in Brandenburg bei der Fahndung nach mutmaßlichen Autodieben ums Leben. Als er und seine Kollegen zwei verdächtige Fahrzeuge anhalten wollten zur Kontrolle, wurde Stoppa angefahren und starb. Sein Tod «hat schmerzhaft vor Augen geführt, welcher unkalkulierbaren Gefahr» Polizisten ausgesetzt seien, sagte Sachsens sichtlich bewegter Innenminister Armin Schuster (CDU).
Innenminister dankt Stoppa für seinen Dienst
Seine Einheit, ein wichtiger Teil der Sicherheitsarchitektur des Landes, «und die Polizeidirektion Dresden werden für immer mit dem Namen Maximilian Stoppa verbunden sein». Schuster dankte ihm posthum «für seinen Dienst am Nächsten» und für sein ehrenamtliches Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr. «Wir sind ihm und seinen Kollegen und Kameraden als Gesellschaft zu höchstem Respekt und tiefster Dankbarkeit verpflichtet.»
Schuster, oberster Dienstherr von Polizei und Feuerwehr, erzählte auch von einer positiven persönlichen Begegnung mit Stoppa. «Ein junger Mann in der Mitte des Lebens in den Tod gerissen im Dienst, in einem Dienst, der den Nächsten gilt, dem Schutz der Mitmenschen.» All die tröstenden Worte aber könnten nichts ungeschehen machen, sagte er zum Schluss an die Angehörigen gerichtet - und salutierte vor der auf einer Stele in einem Herz aus weißen Rosen stehenden Urne.
Einsatzprotokoll: «Max wurde umgefahren»
Der aus Sachsen stammende Beamte gehörte einer gemeinsamen Fahndungsgruppe der Dresdner Polizei und der Bundespolizei an. Ein 37-Jähriger ist unter Mordverdacht in Untersuchungshaft. Der Mann soll das Auto gefahren haben, das Stoppa erfasste, als er gerade den Stop-Stick - eine Art Nagelgürtel - auslegen wollte, um den flüchtenden Pkw zum Anhalten zu zwingen und zu kontrollieren.
«Max wurde umgefahren», so stehe es im Einsatzprotokoll, sagte Polizeipfarrer Matthias Große. «Das Unvorstellbare war geschehen», auch wenn jeder Polizist wisse, dass der Beruf gefährlich sei, die Gesundheit gefährden oder sogar das Leben kosten könne. «Wir stehen da, sprachlos, fassungslos, als Kameraden und Kollegen neben der Familie, denn Polizisten, die sich anrühren lassen, einander beistehen, sind zuallererst Menschen.»
Stoppa war Vater eines kleinen Mädchens
Große beschrieb Stoppa als «offen, ehrlich und geradeheraus». Familie und Kollegen hätten sich auf ihn verlassen können, er sei gewissenhaft, zielstrebig, geradlinig gewesen. Umso erschütterter seien Kollegen und Kameraden über den Tod des Polizisten, dessen Laufbahn mit Schreibtischdienst in Leipzig begann und über die Dresdner Kriminalpolizei in die Sondereinheit führte. «Wochenenden gehörten der Familie.» Im engsten Kreis wird Stoppa nun auch in seiner Heimatgemeinde beigesetzt - und seine kleine Tochter wird ohne ihren Vater aufwachsen.
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