loading

Nachrichten werden geladen...

Kampagne #IdentifyMe gibt unbekannten Gewaltopfern Identität zurück

#IdentifyMe setzt sich dafür ein, dass Opfer identifiziert werden und Frienden finden / Bild von Goran Horvat auf pixabay
#IdentifyMe setzt sich dafür ein, dass Opfer identifiziert werden und Frienden finden / Bild von Goran Horvat auf pixabay

Erfahren Sie, wie #IdentifyMe zusammen mit europäischen Polizeibehörden daran arbeitet, namenlose Gewaltopfer zu identifizieren und ihre Geschichten ans Licht zu bringen.

Sie wurden misshandelt, getötet und zurückgelassen – trotz umfangreicher Ermittlungen kennt die Polizei bis heute nicht einmal ihre Namen. Es ist nicht bekannt, wer die getöteten Frauen sind und woher sie kommen.

#IdentifyMe: Ein internationales Bemühen um Gerechtigkeit

Die europaweite Kampagne #IdentifyMe setzt genau hier an: Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, diesen unbekannten Opfern ihre Identität zurückzugeben. Im Rahmen der Initiative wird akutell nach insgesamt 46 Frauen gesucht, deren Schicksale seit Jahren ungelöst sind. Diese Frauen wurden Opfer von Gewaltverbrechen und zurückgelassen, ohne dass ihre Herkunft, ihre Lebensgeschichten oder ihre Familien bekannt sind.

Unter der Koordination von Interpol arbeiten Polizeibehörden aus Belgien, den Niederlanden, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich in dieser Kampagne zusammen. Sie nutzt grenzüberschreitende Ermittlungsansätze, da viele Opfer möglicherweise aus einem anderen Land stammen oder absichtlich an anderen Orten zurückgelassen wurden, um die Ermittlungen zu erschweren.

Das Hauptanliegen von #IdentifyMe ist es, die Identität der Opfer zu klären, sie ihren Familien zurückzuführen und den Opfern ihre Namen wiederzugeben, um ihre Würde wiederherzustellen und möglicherweise die Täter zur Verantwortung zu ziehen.

Ein erster Erfolg durch grenzüberschreitende Zusammenarbeit

#IdentifyMe wurde 2023 ins Leben gerufen und konnte bereits einen wichtigen Erfolg verzeichnen. Durch die länderübergreifende Reichweite der Kampagne konnte 2023 die Leiche einer 31-jährigen Frau identifiziert werden.

Die Leiche der Frau wurde 1992 in Belgien gefunden. Sie wies Anzeichen gewaltsamen Todes auf und hatte ein auffälliges Tattoo – eine schwarze Blume mit grünen Blättern und der Aufschrift 'R'NICK' am linken Unterarm. Trotz intensiver Ermittlungen blieb sie jahrzehntelang unidentifiziert. Die belgischen Behörden reichten den Fall bei der Operation #IdentifyMe ein. Im Jahr 2023 konnte die Frau schließlich als Rita Roberts, 31 Jahre alt und ursprünglich aus Cardiff im Vereinigten Königreich identifiziert werden. Ein Familienmitglied erkannte das Tattoo in den Nachrichten und meldete sich bei den Behörden. Rita Roberts war Anfang 1992 nach Antwerpen gezogen und seit Mai desselben Jahres, nachdem sie eine Postkarte geschickt hatte, nicht mehr gesehen worden.

Prominente Unterstützung und mediale Reichweite

Unterstützt wird #IdentifyMe von prominenten Frauen aus den beteiligten Ländern. In einem Video rufen Schauspielerinnen, Sängerinnen und Sportlerinnen die Öffentlichkeit dazu auf, Hinweise zur Identität der unbekannten Frauen zu geben. Für Deutschland unterstützen auch in diesem Jahr die ZDF-Sportmoderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Boxweltmeisterin Regina Halmich die Kampagne.

Auch die bekannte ZDF-Fernsehsendung Aktenzeichen XY Ungelöst hat #IdentifyMe aufgegriffen. Durch die Präsentation der Fälle in einer breiten Öffentlichkeit soll die Reichweite der Fahndung erhöht werden, um wichtige Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten.

Ihre Mithilfe ist gefragt

Erinnern Sie sich an ein Familienmitglied, eine Freundin, Kollegin oder Bekannte, die plötzlich verschwunden ist? #IdentifyMe ruft die Öffentlichkeit dazu auf, aktiv mitzuwirken. Informationen zu den deutschen Fällen finden Sie auf der Webseite des Bundeskriminalamtes. Dort können Hinweise über ein Kontaktformular oder telefonisch an die zuständigen Polizeibehörden weitergegeben werden. Die Details aller 46 Fälle sind auf der Webseite von Interpol abrufbar.

Unterstützen Sie #IdentifyMe und helfen Sie dabei, ungelöste Fälle zu klären und den Opfern ihre Namen zurückzugeben.