Nach dem tödlichen Messerangriff beim Stadtfest in Solingen will Sachsen mehr Polizeipräsenz auf größeren Veranstaltungen zeigen. Alle Dienststellen im Freistaat wurden demnach «sensibilisiert und angewiesen, bei größeren Veranstaltungen wie Sportereignissen, Musikveranstaltungen, Volksfesten oder Versammlungslagen die Sichtbarkeit der Einsatzkräfte zu erhöhen und deutlich Präsenz zu zeigen», teilte ein Sprecher des Innenministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Länder und Bund stünden zudem in einem «regelmäßigen Informationsaustausch». Angesichts der «aktuellen Gefährdungslage» wolle man die Sicherheitskonzepte für Veranstaltungen mit den Organisatoren zudem neu auswerten und aktualisieren.
Debatte um strengere Regeln zum Mitführen von Messern
Am Freitagabend waren bei einem Stadtfest in Solingen (Nordrhein-Westfalen) drei Menschen mit einem Messer getötet worden, acht weitere wurden verletzt. Mutmaßlicher Täter ist ein 26-jähriger Syrer, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Anschlag für sich reklamiert.
Innenminister Armin Schuster (CDU) hatte sich bereits zuvor in der «Sächsischen Zeitung» für stärkere Grenzkontrollen und eine konsequente Abschiebung ausgesprochen und etwa Abschiebeflüge nach Syrien und Afghanistan gefordert. Zudem hatte der Angriff eine Debatte um strengere Regeln zum Mitführen von Messern entfacht.
Mehr Messerangriffe in Sachsen
Die Zahl der Messerangriffe im Freistaat hat nach Angaben des Landeskriminalamts (LKA) 2023 zugenommen. Demnach wurden im vergangenen Jahr 1373 Straftaten in Zusammenhang mit Messerangriffen registriert - 21,9 Prozent mehr als noch 2022. 77 Menschen wurden bei Messerangriffen im vergangenen Jahr in Sachsen schwer verletzt, 14 Menschen starben.
Von den insgesamt rund 1200 Tatverdächtigen besaßen laut LKA 49,2 Prozent keine deutsche Staatsbürgerschaft, sie kamen vorrangig aus Syrien, Afghanistan, Libyen, Tunesien und dem Irak.
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