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Ostern in Sachsen zwischen Festtradition und Friedensmarsch

Ostern in Sachsen zwischen Festtradition und Friedensmarsch (Symbolbild) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa
Ostern in Sachsen zwischen Festtradition und Friedensmarsch (Symbolbild) / Foto: Sebastian Kahnert/dpa

Ostern ist das höchste Fest der Christenheit, Gläubige erinnern an das Leiden Jesu und feiern dessen Auferstehung. Für viele ist es aber einfach ein langes Frühlingswochenende - mit Ostereiersuche.

Eiersuche, Gottesdienste, Friedensmarsch: Sachsen feiert Ostern - als christliches und als Frühlingsfest. Während Musik und Gebet an die Auferstehung Jesu von den Toten erinnern, freuen sich Kinder auf die Ostereiersuche und Familien auf Ausflüge in die Natur - und angesichts von Kriegen und Krisen ist Ostermarsch-Zeit:

KIRCHEN: In den rund 1.700 evangelischen und katholischen Kirchen finden traditionell zahlreiche Gottesdienste und Konzerte statt. Neben Osterfeuern gibt es Ostermetten, in denen sich Christen frühmorgens am Sonntag in noch dunkler Kirche versammeln und die Osterkerzen anzünden - und oft auch Osterfrühstücke veranstalten. Im Zittauer Gebirge findet die traditionelle Ökumenische Osternacht auf dem Oybin statt. Vor allem auf dem Land wird auch Osterwasser geholt, und die Osternacht ist beliebter Tauftermin für Erwachsene etwa in der Dresdner Frauenkirche.

MUSIK: Der Dresdner Kreuzchor erwartet Tausende Besucher zu Johannespassion-Aufführungen, Ostervesper sowie zu Lichterfeier und Mettenspiel in der Osternacht. Die Thomaner in der Leipziger Thomaskirche führen das Oster-Oratorium von Bach auf und singen die Ostermette. 

MUSEEN: Ostereier-Kunst gibt es im Dresdner Museum für Sächsische Volkskunst, wo inmitten geschmückter Ostersträuße den Schöpfern der Kreationen auch über die Schulter geschaut werden kann. Auf Schloss Rochlitz kann man erfahren, ob auch schon die alten Ritter Ostereier gesucht haben. Auch das Sorbische Museum in Bautzen gibt Einblick in spezielle Verziertechniken und zeigt die schönsten sorbischen Ostereier des Jahres.

BRAUCHTUM: In der katholischen Lausitz, dem Siedlungsgebiet der Sorben, wird die Osterbotschaft traditionell auch vom Pferderücken aus verkündet. Nach altem Brauch ziehen rund 1500 Männer in Frack und Zylinder hoch zu Ross singend und betend unter Glockengeläut von ihrer Heimatkirche aus um die Felder bis ins nächste Dorf. 

Beim Bautzner Eierschieben wirft der Eierjokel bunte Bälle am Protzschenberg, die Kinder im Tal auffangen und in kleine Geschenke umtauschen können - wie einst wohlhabende Bürger hartgekochte Eier, Obst oder Nüsse für arme Kinder den steilen Abhang zur Spree rollen ließen. 

FREIZEIT: Vom «Ritterspektakulum» bis Oster-Geochaching reicht das Angebot für Familien und Kinder. In Meißen, Schwarzenberg oder Rammenau bieten Ostermärkte Gelegenheit zu bummeln, basteln und spielen. Tierischer Spaß ist bei Oster-Ralley und Kükenschlupf im Dresdner Zoo oder Mistkarrenrennen und Haifischzahn-Suche im Tierpark Görlitz-Zgorzelec garantiert. 

OSTERFEUER: Nach altem Brauch wird vielerorts Holz oder Reisig gesammelt, zum großen Osterfeuer aufgeschichtet und entzündet. Diese müssen angemeldet und genehmigt werden, meist wachen auch örtliche Feuerwehren darüber - Kirchgemeinden nutzen in der Regel Feuerkörbe auf befestigtem Untergrund dafür.

OSTEREIERSUCHE: Auf der Festung Königstein, im Saurierpark Kleinwelka oder in Schlössern wie Rammenau und Moritzburg - überall kann man Eier suchen. Auf der Albrechtsburg Meissen überrascht der Osterhase, auf Weesenstein fordert er zur Schnitzeljagd heraus. Und Weißeritz- und Lößnitzgrundbahn dampfen als Osterhasen-Express durch die Täler.

DEMONSTRATIONEN: Viele Menschen nutzen die Feiertage und demonstrieren für Frieden und Abrüstung. Bisher geplant sind landesweit sechs Ostermärsche in Chemnitz, Plauen, Leipzig, Kamenz und Dresden - für eine Welt ohne Kriege, gegen Aufrüstung und Sozialabbau.

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