Zum Tag des offenen Denkmals öffnen sich an diesem Sonntag (8. September) die Türen von rund 800 Kulturdenkmalen. Darunter sind Schlösser, Fabrikgebäude, Kirchen oder Wohnhäuser, aber auch Parks, Friedhöfe oder archäologische Stätten sowie Objekte, die üblicherweise sonst nicht zugänglich sind - wie der Elbe-Schleppkahn «Waltraut». Angeboten werden Programme für kleine und große Gäste, darunter besondere Führungen.
Gemäß dem Motto «Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte» findet die landesweite Eröffnung in einem solchen statt: der rund 500 Jahre alten Wallfahrtskirche St. Marienkirche in Rötha im Landkreis Leipzig. Sie hat ein Instrument von Orgelbaumeister Gottfried Silbermann (1683-1753) von 1724.
Mit seiner Ausstattung ist das Gotteshaus aus Sicht der Denkmalpflege von großer bau- und kirchengeschichtlicher Bedeutung - und das 300-jährige Orgeljubiläum prädestiniert die Marienkirche für die Eröffnung, wie Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt sagte.
Eigentümer und Restauratoren zeigen Kleinode
Der Tag bietet nach Ministeriumsangaben interessante Einblicke auch in sonst verschlossene Kulturdenkmale. Neben «beeindruckenden» Zeugnissen der Geschichte sind Begegnungen mit engagierten Eigentümern, Restauratoren und Handwerkern, Denkmalpflegern oder Vereinen und Initiativen möglich.
«Ich freue mich, dass so viele Denkmaleigentümer dabei sind und die Sachsen zahlreiche Gelegenheiten bekommen, um in die Geschichte unserer Kulturdenkmale einzutauchen», sagte Schmidt.
Der Tag des offenen Denkmals findet jährlich bundesweit am zweiten Sonntag im September statt und wird von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert, die unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht.
Die größte Kulturveranstaltung Deutschlands ist Teil einer gemeinsamen europäischen Idee: den European Heritage Days. Bundesweit sind diesmal rund 6.000 Objekte angemeldet - sie bieten ein vielseitiges und nicht alltägliches Programm sowie interessante Führungen.
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