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Semperoper auf dem Weg zur Normalisierung: Publikum feiert Aufführungen mit Standing Ovations

Die Semperoper spiegelt sich in einer Pfütze auf dem Theaterplatz. / Foto: Robert Michael/dpa
Die Semperoper spiegelt sich in einer Pfütze auf dem Theaterplatz. / Foto: Robert Michael/dpa

Intendant Peter Theiler schätzt die zu Ende gehende Spielzeit positiv ein

Die Semperoper befindet sich nach Einschätzung ihres Intendanten Peter Theiler nach den Jahren der Corona-Pandemie auf dem Weg zur Normalisierung. «Man hat das Gefühl, man kann wieder Theater machen», schätzte der 67-Jährige am Dienstag in Dresden die zu Ende gehende Spielzeit ein. Nach den Jahren zuvor sei das eine wohltuende Angelegenheit. «Das Publikum ist zurück, wenn auch die Auslastung aus der Zeit vor Corona noch nicht wieder erreicht ist.» Immerhin lag die Semperoper in dieser Spielzeit bei 88 Prozent Auslastung, üblich sind in Dresden Werte von mehr als 90 Prozent.»

Nach den Worten von Theiler reagiert das Publikum euphorischer als vor der Pandemie. Jede Aufführung sei inzwischen mit Standing Ovations verbunden. Der Intendant wertete das als Beleg dafür, mit welcher Freunde die Musikliebhaber nach der langen Abstinenz von Live- Aufführungen nun wieder kollektive Erlebnisse genießen könnten. Unkenrufe, die Oper sei nach der Pandemie am Ende, hätten sich nicht bewahrheitet. Man hoffe, der «Corona-Gefühlsstau» halte noch lange an, ergänzte der Kaufmännische Direktor Wolfgang Rothe.

Laut Theiler und Rothe hat die Pandemie auch zu anderen Veränderungen geführt. Für die Wiederaufnahme von Repertoire-Stücken brauche man mehr Proben, weil die Werke seit längerem nicht mehr gespielt wurden. «Mehr Proben bedeuten weniger Vorstellungen», sagte Rothe und sprach von einem betriebswirtschaftlichen Druck. Zudem würden sich viele Zuschauer nach den Corona-Erfahrungen mit Ausfällen im Spielplan jetzt sehr kurzfristig für einen Opernbesuch entscheiden und nicht mehr lange im Voraus buchen.

Theiler formulierte den Anspruch der Semperoper, auf Augenhöhe mit Häusern wie in Mailand, München, Paris oder London zu spielen. Dabei sei die Sächsische Staatsoper ein «Exzellenzsbetrieb» in einer vergleichsweise kleinen Stadt und habe nicht die Platzkapazitäten wie die genannten Häuser in den Millionenstädten. An Koproduktionen mit ausländischen Bühnen will die Semperoper auch in Zukunft festhalten. Puccinis «Butterfly» etwa war in Kooperation mit Musiktheatern in Tokio und San Francisco entstanden und wurde zuletzt in der amerikanischen Westküstenmetropole gezeigt.

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