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Vier Punkte, wie Ungeimpfte der Gesellschaft wenigsten etwas helfen können

Symbolbild Impfen / pixabay WikiImages
Symbolbild Impfen / pixabay WikiImages

Höhere Krankenkassenbeiträge, Beteiligung an den Behandlungskosten, Verzicht auf Behandlung, Impfpflicht. So können Impfverweigerer der Gesellschaft helfen.

Wir alle haben eine Krankenversicherung und knapp 90 Prozent der Deutschen sind in der gesetzlichen Krankversicherung (GKV) – 10 Prozent haben sich für eine private Krankenversicherung (PKV) entschieden.

In beiden Systemen gibt es Leistungseinschränkungen. Während die GKV Menschen, die schlecht sehen und auf eine Brille angewiesen sind, erst ab einer Dioptrinstärke von +/- 6 oder +/- 4 mit Hornhautverkrümmung einen Festbetrag für die Gläser übernimmt, ist bei der PKV die Kostenübernahme bei bestimmten Vorerkrankungen eingeschränkt respektive ausgeschlossen.

Auch beim Zahnersatz müssen wir regelmäßig zur dokumentieren Kontrolle, um einen entsprechenden Zuzahlungsanspruch zu erwerben.

Warum sollen dann bitte Menschen, die sich ganz bewusst gegen eine Corona-Impfung entscheiden in den Genuss einer kostenfreien Beatmungsmaschine kommen? Die Frage mag provokant klingen, dennoch sollte sie einfach mal gestellt werden, denn irgendwie hat sich in Deutschland eine Vollkasko-Mentalität eingeschlichen, die kaum mehr zu finanzieren ist. Der Staat soll immer alles richten, egal wie sich jeder einzelne verhält. Wer sich nicht impfen lässt, kann sich zu Lasten der allgemeinen Gesundheitskosten heilen lassen, obwohl dies anders möglich wäre. Ist das fair? Wohl kaum.

Das Virus ist da und jeder einzelne kann sich vor schweren Verläufen in über 90 Prozent der Fälle schützen. Wer das nicht will, und sich aktiv dagegen entscheidet, könnte ja dann gleichermaßen auch die Gemeinschaft im Fall der Fälle entlasten. Oder?

Die folgenden vier Ansätze sind Möglichkeiten, wie man das Nicht-Impfen gesellschaftlich verträglich gestalten könnte.

1. Kein Nicht-Impfen - es wird eine allgemeine Impfpflicht eingeführt

Was genau spricht in der aktuellen Lage genau dafür auf eine Impfpflicht für alle zu verzichten, wenn wir doch alle wollen, dass es normal weitergeht? Wer mit einem Auto am Straßenverkehr teilnehmen möchte, braucht eine Haftpflichtversicherung. Nicht um sich selbst zu schützen, sondern dafür, dass im Schadensfall die andere Partei finanziell abgesichert ist. Nichts anderes wäre auch die Corona-Pflicht-Impfung. Hier schützt man sich selbst vor schweren Verläufen und wer nicht ins Krankenhaus muss, belegt kein Bett für andere Menschen, die dringend Hilfe benötigen.

Und: Eine Impfpflicht ist nichts Neues. Wer sein Kind in die Kita bringen möchte, muss nachweisen, dass es gegen Masern geimpft ist.

2. Beteiligung an Krankenhauskosten

Wer sich nicht impfen lassen will, obwohl es für jeden ein Impfangebot gibt, schwer erkrankt und sogar auf die Intensivstation muss, wird sich an den Krankenhauskosten beteiligen. Die Kosten liegen hierbei bei rund 7.000 Euro ohne Beatmung und gehen hoch bis zu 85.000 Euro für die Behandlung von beatmungspflichtigen Patienten, wie einem Bericht der Ärzte Zeitung zu entnehmen ist.

3. Verzicht auf Behandlung im Krankenhaus

Was man immer wieder von Menschen hört, ist, dass Impfunwillige sich gleichzeitig auch gegen eine Aufnahme im Krankenhaus entscheiden sollen. Dieser Vorschlag ist sicherlich ganz schwer mit dem Grundgesetz, unserem ethischen und gesellschaftlichen Anspruch und noch weniger mit dem hippokratischen Eid vereinbar, den Ärztinnen und Ärzte ablegen.

4. Höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte

Wer potenziell höhere Krankenkosten verursacht, sollte auch mehr ins System einzahlen. Auch hier kann man sich der Analogie zur KfZ-Versicherung bedienen. Wer ein teures und sportliches Auto hat, zahlt tendenziell mehr für die Versicherung als jemand mit einem Kleinwagen, der über 30 Jahre unfallfrei gefahren ist.

Private Krankenversicherungen bieten beispielsweise schon heute Tarife für Raucher und Nicht-Raucher an. Es wäre also denkbar, dass es auch günstigere Tarife für geimpfte Versicherte gibt. Wie der SWR berichtet, denkt die R+V Versicherung über einen solchen Tarif bereits nach.

Ob und wie sich derartige Vorschläge in die Realität umsetzen ließen, hängt natürlich in erster Linie vom politischen Willen und den rechtlichen Machbarkeit ab.

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Dieser Beitrag aus der Kategorie „Laut gedacht“ zeigt theoretische Möglichkeiten auf und ist dafür gedacht eine konstruktive Diskussion anzuregen.