Und wieder stockt der Ausbau der B 169. Aktuell sei das sächsische Landesamt für Archäologie verantwortlich für eine weitere Verzögerung des dringend notwendigen Projekts, teilte der Riesaer AfD-Landtatsabgeordnete Carsten Hütter mit. Für die Vorplanungen und Genehmigungen des nur acht Kilometer langen Straßenabschnitts zwischen Seerhausen und Salbitz seien bereits 12 Jahre vergangen. Und es werden noch mehr vergehen.
Der Neu- und Ausbau der B 169 ziehe sich insgesamt schon über 20 Jahre hin. Neben Bürokratie, Umweltauflagen und Rechtsstreitigkeiten kommen nun auch archäologische Untersuchungen hinzu, die den Baustart wohl bis 2026 verzögern, so Hütter.
Es stelle sich die Frage, warum Ausgrabungen nicht effizienter geplant werden, um wichtige Infrastrukturprojekte nicht unnötig zu verzögern. Diese Verzögerungen kosten nicht nur Zeit, sondern auch erhebliche finanzielle Mittel mit negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.
Der Schutz kulturellen Erbes sei wichtig, sagt Hütter, doch es bedarf eines ausgewogenen Ansatzes zwischen historischer Sicherung und modernem Verkehrswegebau. Hütter: "Es kann nicht sein, dass ein Jahr oder noch länger, mit nur einer Handvoll Mitarbeitern, wenige Straßenkilometer penibel inspiziert werden. Das ist falsch verstandener archäologischer Eifer", so Hütter. Längere Verzögerungen kann sich eine Industrienation nicht leisten. Hütter erinnerte an die Sätze des Chefplaners der Leipziger Niederlassung des Landesamts für Straßenbau und Verkehr, Markus Heier, der letztes Jahr in Bezug auf den weiteren Fortgang des Straßenausbaus verkündete: „Reibungslos wird nichts funktionieren, das ist klar.“ Für ihn sei das nicht akzeptabel.
