Auf der Migrationsroute über Belarus und Polen kommen inzwischen deutlich weniger Menschen nach Deutschland. Die Bundespolizei registrierte im November 2849 unerlaubte Einreisen - etwas mehr als halb so viele wie im Oktober. Die Zahl nannte die Bundespolizei am Mittwoch in Potsdam.
Die EU wirft dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, gezielt Menschen aus Krisenregionen nach Minsk einfliegen zu lassen, um sie dann in die EU zu schleusen. Polen, Litauen und Lettland haben die EU-Außengrenze zu Belarus in den vergangenen Wochen verstärkt abgeriegelt, so dass weniger Migranten durchkommen.
«Die aus Belarus gesteuerte Migration ist noch nicht ausgestanden», sagte Innen-Staatssekretär Hans-Georg Engelke der Deutschen Presse-Agentur. Die Zahl der Einreisen nach Belarus sei aber deutlich zurückgegangen. «Das gesamte Maßnahmenbündel wirkt», fügte er an. Dazu zählten insbesondere die Gespräche des Auswärtigen Amtes mit Staaten, aus denen viele Migranten nach Minsk geflogen waren.
Im Sommer war die Zahl der über Belarus unerlaubt nach Deutschland eingereisten Menschen stark gestiegen. Im August wurden 474 illegale Einreisen verzeichnet, im September 1903 und im Oktober dann 5285. Für das Gesamtjahr gibt die Bundespolizei die Zahl der registrierten unerlaubten Einreisen über Belarus nun mit 10.690 an. Mit der aktuellen Entwicklung an diesem Grenzabschnitt befasst sich diese Woche auch die Innenministerkonferenz von Bund und Ländern.
Quelle: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH