Die CDU will am Freitagabend ihren Kandidaten für die Bürgermeisterwahl am 26. April in der sächsischen Gemeinde Arnsdorf nominieren. «Ein sehr verantwortungsvoller Posten», sagte der Geschäftsführer des CDU-Kreisverbandes Bautzen, Peter Nietzold, im Vorfeld. Arnsdorf war bundesweit in die Schlagzeilen geraten, weil Bürgermeisterin Martina Angermann (SPD) nach monatelanger Hetze und Anfeindungen im November 2019 ihre vorzeitige Versetzung in den Ruhestand beantragte, zuvor war sie monatelang krankgeschrieben.
Neben einem Vertreter der CDU tritt Ilko Keßler als Bürgermeisterkandidat für das überparteiliche Bürgerforum 1990 an, das bei der Kommunalwahl 2019 stärkste Kraft wurde. Es gehe um einen Neustart und darum, Ruhe in die Situation zu bringen. «Das traue ich mir zu», sagte Keßler der Deutschen Presse-Agentur. Vorschläge für Bürgermeisterkandidaten können noch bis zum 20. Februar in der Gemeinde eingereicht werden.
Bürgermeisterin Angermann war 2016 in die Schlagzeilen geraten: Vier Männer hatten damals einen psychisch kranken Flüchtling aus dem Irak mit Kabelbindern an einen Baum gefesselt. Sie hatten ihr Verhalten als Notwehr dargestellt, angeblich soll der Iraker eine Kassiererin eines Supermarktes bedroht haben - Ermittlungen gegen ihn waren mangels Nachweis einer Bedrohung aber später eingestellt worden. Angermann hatte die Tat der vier Männer wiederholt verurteilt und war so selbst zum Feindbild geworden.
Inhalt: dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH
Bilder: Ein Ortseingangsschild von Arnsdorf. Foto: Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild